LWB-Generalsekretär Junge bekräftigt Engagement des LWB für Gendergerechtigkeit

23. Apr. 2014
(von links nach rechts) Caroline Richter, Dr. Phumzile Mlambo-Ngcuka, Pfr. Martin Junge, Lopa Banerjee und Dennis Frado. Foto: Christine Mangale

(von links nach rechts) Caroline Richter, Dr. Phumzile Mlambo-Ngcuka, Pfr. Martin Junge, Lopa Banerjee und Dennis Frado. Foto: Christine Mangale

Treffen mit Exekutivdirektorin von UN-Frauen

(LWI) – Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Martin Junge, hat im Rahmen eines Treffens mit der Untergeneralsekretärin der Vereinten Nationen (UN) und Exekutivdirektorin von UN-Frauen, Phumzile Mlambo-Ngcuka, das Engagement der Kirchengemeinschaft für Gendergerechtigkeit und die Ermächtigung von Frauen betont.

„Die Exekutivdirektorin von UN-Frauen hat das LWB-Grundsatzpapier zur Geschlechtergerechtigkeit begrüsst und gewürdigt“, sagte Junge über das Treffen am 16. April in New York. „Sie hat es als wichtigen Diskussionsbeitrag unter Organisationen, die aus dem Glauben heraus handeln, bezeichnet.“ Das Grundsatzpapier hatte der LWB-Rat 2013 angenommen.

„Wir haben Möglichkeiten erörtert, wie wir uns gegenseitig an der Überprüfung der Situation von Frauen und Mädchen im Kontext der Weltfrauenkonferenz „Peking +20“ unterstützen können – auch im Interesse einer grösseren Beteiligung der Zivilgesellschaft“, so Junge weiter. „Die Tatsache, dass UN-Frauen den Schwerpunkt auf eine stärkere Beteiligung Jugendlicher setzt ist eine Parallele zu der wichtigen Rolle, die die LWB-Jugend im Hinblick auf das 500. Reformationsjubiläum 2017 übernimmt.“

1995 wurden auf der Vierten Weltfrauenkonferenz die Erklärung und die Aktionsplattform von Peking angenommen und anschliessend 1996 von der UN-Generalversammlung bestätigt. Die Aktionsplattform von Peking legt einen globalen Rahmen für die Umsetzung der Geschlechtergleichstellung und der Ermächtigung von Frauen und Mädchen fest.  

Sie fordert Regierungen, die Völkergemeinschaft und die Zivilgesellschaft unter Einbeziehung von Nichtregierungsorganisationen (NGO) und dem privaten Sektor auf, Frauen und Mädchen in zwölf kritischen Bereichen zu stärken: Armut, Bildung und Ausbildung, Gesundheit, Gewalt, bewaffnete Konflikte, Wirtschaft, Macht- und Entscheidungspositionen, institutionelle Mechanismen zur Förderung der Frau, Menschenrechte, Medien, Umwelt und Mädchen.

Auf der Jahrestagung der UN-Kommission für die Rechtsstellung der Frau (CSW) im vergangenen Monat hat Mlambo-Ngcuka die entscheidende Rolle von Kirchen und kirchlichen Organisationen bei der Bekämpfung der Ungleichheit der Geschlechter hervorgehoben. Sie bezeichnete Gewalt gegen und die Diskriminierung von Frauen als moralische Herausforderung, die von den Kirchen verlange, ihre prophetische Rolle wahrzunehmen und Frauen in den Mittelpunkt zu stellen.

„Ich bin hierhergekommen, um über unseren Weg als eine weltweite christliche Gemeinschaft zu Themen wie die Ermächtigung von Frauen und Gendergerechtigkeit zu berichten“, erklärte Junge. „Der LWB hat hier bereits wichtige Etappenziele erreicht, aber natürlich wissen wir, dass noch ein weiter Weg vor uns liegt.“

„Gewalt gegen Frauen ist in unserer Welt immer noch eine Realität, und ungerechte Beziehungen bestimmen nach wie vor das Miteinander der Geschlechter. Unser Engagement in diesen Themenbereichen ist unsere Art und Weise, praktisch unsere Vision einer Kirchengemeinschaft zu leben, die gemeinsam für eine gerechte, friedliche und versöhnte Welt arbeitet.“

Junge und Mlambo-Ngcuka, die erste Frau im Amt des südafrikanischen Vizepräsidenten, erörterten ebenfalls „die Notwendigkeit einer Stärkung der Zivilgesellschaft bei ihrem Einsatz für eine umfassende Umsetzung der Menschenrechtsverpflichtungen besonders im Hinblick auf Frauen.“