Waldbrand in Chile

22. Apr. 2014
Feuer in Valparaiso. Die Lutherische Kirche unterstützt Opfer der ausser Kontrolle geratenen Waldbrände.

Feuer in Valparaiso. Die Lutherische Kirche unterstützt Opfer der ausser Kontrolle geratenen Waldbrände.

LWB-Mitgliedskirche in Valparaiso sammelt Spenden und organisiert Hilfsmassnahmen

(LWI) – Die  lutherische Gemeinde in Valparaiso (Chile) bittet um Spenden für die Betroffenen des Waldbrandes. Nach Angaben der Gemeinde sind tausende Menschen in der 110 Kilometer westlich der chilenischen Hauptstadt Santiago gelegenen Hafenstadt ohne Obdach, nachdem ein katastrophaler Waldbrand Teile der chilenischen Hafenstadt in Schutt und Asche gelegt hat. Die Gemeinde sammelt Geldspenden und koordiniert die Verteilung von Nahrungsmitteln, Kleidung und anderen notwendigen Hilfsgütern.

Das Feuer, das am 12. April in den Hügeln rund um die Stadt ausgebrochen war, gilt als das schlimmste derartige Feuer, das die UNESCO-Welterbe-Stadt bisher heimgesucht hat. Das Feuer hat mindestens 15 Menschenleben gefordert. Nach offiziellen Angaben wurden über 2.500 Häuser zerstört, 11.000 Menschen sind obdachlos.

„Die Situation in Valparaiso ist wirklich bedrückend und die Brände sind immer noch nicht unter Kontrolle. Stündlich kommen neue geschädigte Familien hinzu, die alles verloren haben“, berichtete Pfr. Rodolfo Olivera Obermöller von der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Viña del Mar am 14. April. „Als lutherische Kirche in Valparaiso organisieren wir Spenden und stellen Freiwillige, um ihnen zu helfen.“

Am schwersten sind die ärmsten Viertel der Stadt betroffen. Viele der Gebäude bestehen nur aus Holz und wurden illegal errichtet. Die Hütten haben weder Wasser- noch Abwasseranschlüsse und ihre Fundamente sind schwach, obwohl sie an gefährlichen Abhängen stehen. In Krisensituationen sind sie für Notfallfahrzeuge unerreichbar. Tausende Menschen wurden evakuiert und sind momentan in Schulen und anderen Notunterkünften untergebracht.

Der chilenische Innenminister Rodrigo Peñailillo erklärte am 15. April, es könne noch Tage dauern, bis „einige der schwierigsten Situationen“ unter Kontrolle gebracht werden. Nach Aussagen von Fachleuten könnte es sogar noch länger dauern, bis alle Feuer vollständig gelöscht sind.

Die evangelisch-lutherische Gemeinde in Viña del Mar verteilt Erste-Hilfe-Kästen, Milch, Windeln, Decken, Hygieneartikel, haltbare Lebensmittel und Wasser. Gemeindeglieder geben über die Medien Sammelstellen überall in der Stadt bekannt, wo Spenden abgegeben, sowie Zentren, wo gerettete Tiere untergebracht werden können.

Freiwillige Helfer der zum LWB gehörenden Lutherischen Kirche in Chile unterstützen darüber hinaus an der städtischen Trinitatiskirche Menschen in Not. Die Kirche stellt Lebensmittel und Haushaltsgegenstände für diejenigen zur Verfügung, die bei dem Brand verletzt wurden und jetzt in der Grecia-Schule untergebracht sind.

„Wir unterstützen Familien, die alles verloren haben. Aktuell sind wir in der ersten Soforthilfe-Phase, es geht um die Grundbedürfnisse der Opfer und um einen Einblick in ihre Situation. Der zweite, schwierigere Schritt wird der Wiederaufbau sein“, betonte Pfr. Olivera Obermöller. „Wir sparen einen Teil der Spendengelder für die Verwendung beim Wiederaufbau der Häuser. Mitglieder unserer Gemeinde haben Kontakt zu vielen Familien aufgenommen, die uns ihre Bedürfnisse mitgeteilt haben. Ausserdem leisten wir Seelsorge. Meine Hauptaufgabe besteht darin, die Gemeindeglieder bei den ersten Schritten in dieser Notsituation zu unterstützen. Das gehört zum Auftrag der Kirche dazu.“

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