Lutherisch-orthodoxe Kommission wird Reformationsjubiläum feiern

11. Mai 2015
Einer der beiden Vorsitzenden der gemeinsamen lutherisch-orthodoxen Kommission, Altbischof Dr. Christoph Klein (links) und Pfarrerin Dr. Kaisamari Hintikka, stellvertretende LWB-Generalsekretärin für ökumenische Beziehungen während des Treffens in Rhodos. Foto: Koufos Images

Einer der beiden Vorsitzenden der gemeinsamen lutherisch-orthodoxen Kommission, Altbischof Dr. Christoph Klein (links) und Pfarrerin Dr. Kaisamari Hintikka, stellvertretende LWB-Generalsekretärin für ökumenische Beziehungen während des Treffens in Rhodos. Foto: Koufos Images

Vorbereitungen zur Abschlusserklärung zum ordinierten Amt/Priesterschaft

(LWB) – Der internationale Dialog zwischen lutherischen und orthodoxen Kirchen im Jahr 2017 wird auch eine gemeinsame Feier anlässlich des 500. Reformationsjubiläums beinhalten.

Mitglieder der gemeinsamen lutherisch-orthodoxen Kommission trafen diese Entscheidung bei der 16. Vollversammlung, die vom 28. April bis 5. Mai auf der griechischen Insel Rhodos stattfand. „Es ist ein wichtiges ökumenisches Signal, dass LutheranerInnen und Orthodoxe die Reformation gemeinsam feiern“, sagte Pfarrerin Dr. Kaisamari Hintikka, stellvertretende LWB-Generalsekretärin für ökumenische Beziehungen.

Sie merkte an, dass theologische Inhalte der Reformation das östliche Christentum ebenfalls beeinflusst und Gesellschaften sowohl im Osten wie im Westen verändert haben. „Es ist gut, dass wir in der Lage sind, diese Einflüsse anzuerkennen und das Reformationsjubiläum gemeinsam zu feiern“, sagte Hintikka, die der Kommission als Co-Sekretärin dient.

Laut Kommission soll auf der 17. Vollversammlung 2017 auch die Abschlusserklärung zum „ordinierten Amt/Priesterschaft“ veröffentlicht werden, die die beiden Dialogpartner seit 2012 im Rahmen einer umfangreichen Studie mit dem Titel „Das Mysterium der Kirche“ diskutieren.

Für das Treffen in Rhodos war ursprünglich geplant, den Studienprozess zum Abschluss zu bringen. Die Mitglieder der Kommission stellten jedoch fest, dass es notwendig sei, die Diskussion bis zur nächsten Vollversammlung fortzuführen, um sicherzustellen, dass dem schwierigen Punkt "kirchliches Amt" genug Aufmerksamkeit gewidmet wird.

„Der Punkt des ordinierten Amtes oder der Priesterschaft als orthodoxer Rahmen ist sehr anspruchsvoll“, so die stellvertretende LWB-Generalsekretärin. Trotz eines drei Jahre andauernden Vorbereitungsprozesses für die Abschlusserklärung „haben wir beschlossen, dass weitere Studien und Diskussionen notwendig sind, um einige entscheidende Fragen in diesem Punkt zu klären“.

Hintikka merkte an, dass die Treffen der Kommission sich über die Jahre zu einem wichtigen Instanz entwickelt hätten, um „als Mitglieder des einen Leib Jesu Christi, trotz unserer Vielfalt“ den Austausch und die gemeinsame Betrachtung theologischer und historischer Sichtweisen zu pflegen.

„Die lokale orthodoxe Kirche war enorm gastfreundlich und die Atmosphäre unter den Teilnehmern sehr gut“, sagte Hintikka. Gespräche, die auch ausserhalb der im Rahmen der Vollversammlung vorgesehenen Diskussionen stattfanden, führten zu „einigen potentiell konkreten Ideen zur praktischen Kooperation zwischen lokalen orthodoxen und lutherischen Kirchen“, fügte sie hinzu.

Die diesjährige Vollversammlung wurde vom ökumenischen Patriarchat und Seiner Eminenz Metropolit Kyrillos von Rhodos ausgerichtet. Mitglieder der Kommission diskutierten drei lutherische und orthodoxe Präsentationen zu den Entwürfen für die Erklärung aus den Vorbereitungstreffen der Jahre 2012-2014.

Den gemeinsamen Vorsitz der aktuellen gemeinsamen lutherisch-orthodoxen Kommission haben Altbischof Dr. Christoph Klein (Rumänien) und Seine Eminenz Metropolit Dr. Gennadios von Sassima inne.

Der internationale bilaterale Dialog zwischen dem LWB und den östlich-orthodoxen Kirchen begann 1981. Seitdem sind aus den Treffen der Kommission hervorgegangen.