Königin Margrethe II. von Dänemark besucht Lutherstadt Wittenberg

5. Okt. 2016
Königin Margarete II. von Dänemark (re.) pflanzt symbolisch einen Baum im Luthergarten, um die Verbundenheit der christlichen Kirchen weltweit zu unterstreichen. Foto: LWB/Felix Kalbe

Königin Margarete II. von Dänemark (re.) pflanzt symbolisch einen Baum im Luthergarten, um die Verbundenheit der christlichen Kirchen weltweit zu unterstreichen. Foto: LWB/Felix Kalbe

Blumenesche im Luthergarten und Altarbehang für die Schlosskirche

LUTHERSTADT WITTENBERG, Deutschland/GENF (LWI)  – Die Lutherstadt Wittenberg bekam am vergangenen Wochenende hohen Besuch: Königin Margrethe II. von Dänemark, die gleichzeitig Oberhaupt der Evangelisch-Lutherischen Volkskirche in Dänemark ist.

Die Beziehungen zwischen dem Königshaus und Wittenberg haben eine lange Tradition. Dänemark trat der Reformation im Jahre 1536 bei, als die dänische Kirche lutherisch wurde. Zur Verbreitung der lutherischen Lehre trug auch der Reformator Johannes Bugenhagen bei, der sich auf Einladung von König Christian III. von 1537 bis 1539 in Kopenhagen aufhielt.

500 Bäume als "lebendes Denkmal"

Ein Symbol dieser engen Verbundenheit wächst nun im Luthergarten, einem internationalen ökumenischen Projekt des Lutherischen Weltbundes (LWB): als Oberhaupt der Evangelisch-Lutherischen Volkskirche in Dänemark pflanzte Königin Margarete II. während ihres Besuchs eine Blumenesche. Sie steht unter dem biblischen Votum „Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich nicht selbst verleugnen“ (2. Timotheus 2,13).

Diese Blumenesche ist Teil einer Pflanzung von 500 Bäumen, die anlässlich des Reformationsjubiläums von christlichen Kirchen weltweit gepflanzt werden, um ein „lebendes Denkmal“ zu bilden und länderübergreifend die Bedeutung der Reformation sichtbar machen. 338  Bäume stehen nun bereits im Luthergarten, dessen Mitte eine Lutherrose mit dem Himmelskreuz bildet, das Bundespräsident Joachim Gauck während der Ratstagung des LWB im Juni dieses Jahres zusammen mit LWB-Präsident Bischof Munib A. Younan, LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge und anderen Würdenträgern enthüllt hatte.

Vor der symbolischen Pflanzung hatte Königin Margarethe II. an der Wiedereröffnung der Wittenberger Schlosskirche mitgewirkt. Die 1503 eingeweihte Kirche war zur Vorbereitung auf die Reformationsfeierlichkeiten vier Jahre lang aufwändig restauriert worden. Die Kosten beliefen sich auf rund 7,8 Millionen Euro. Daran beteiligt waren das Land Sachsen-Anhalt, der Bund und private Spender.

Die Wittenberger Schlosskirche ist eines der wichtigsten Gebäude der Reformationsgeschichte. An die Tür dieser Kirche schlug Martin Luther in Jahre 1517 seine 95 Thesen an und löste damit die Reformation aus. In dem Gotteshaus liegt Luther auch begraben.

Königin Margarete spendet Altarbehang für Schlosskirche

Zum Erntedankfest am 2. Oktober 2016 wurde das in neuem Glanz erstrahlende Unesco-Weltkulturerbe wiedereröffnet. Königin Margarethe II., selbst eine ausgewiesene Textilkünstlerin, hatte hierfür einen Altarbehang (Antependium) entworfen und gefertigt.

Er ist in Rot gehalten, der liturgischen Farbe, die neben dem Pfingstfest unter anderem auch zum Reformationstag gehört. Zentrales Motiv ist die Lutherrose. Im Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der Schlosskirche, an dem auch der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Joachim Gauck, und weitere Würdenträgern aus Kirche und Gesellschaft teilnahmen, wurde der Altarbehang offiziell präsentiert.

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