Finnische Kirche entwickelt sich zu inklusiver Gemeinschaft

30. Sep. 2015

Erste Übersetzung des „Grundsatzpapiers: Gendergerechtigkeit im LWB“ in nordischer Region

Helsinki (Finnland)/Genf, 30. September 2015 (LWI) – Die erste Übersetzung des „Grundsatzpapiers: Gendergerechtigkeit im LWB“ für die nordische Region wird das Dokument in das Leben der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF) integrieren, so die Erwartung der Bischöfin von Helsinki, Irja Askola.

Die finnische Übersetzung des auf der Weltebene des Lutherischen Weltbundes (LWB) entstandenen Dokuments wurde am 24. September bei einem Seminar mit 60 Teilnehmenden in Helsinki vorgestellt. Sie entspreche dem Prinzip der Inklusivität, wie es das 2013 angenommene Grundsatzpapier vertrete, unterstrich die Bischöfin.

„Damit man sich zu einer inklusiven Gemeinschaft entwickeln kann, muss man in der Sprache kommunizieren, die die Mitglieder dieser Gemeinschaft verstehen. Nicht alle Menschen in Finnland sprechen Englisch! Manchmal ist ein globales Dokument, wenn man es in der eigenen Muttersprache liest, auf ganz andere Art einladend“, führte Askola aus: „Aha, hier werden wir angesprochen und es geht um uns.“

Das Grundsatzpapier legt die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer Gleichstellung der Geschlechter und zu Gendergerechtigkeit dar. Eine Reihe von Kirchen in der weltweiten Gemeinschaft des LWB nutzen es bereits in ihrem jeweiligen Kontext. So wurde es mittlerweile, neben Fassungen in den LWB-Arbeitssprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch, auch ins Japanische, Koreanische und Kisuaheli übersetzt..

Askola stellte fest, die in dem Grundsatzpapier formulierten Leitlinien seien in der ELKF zum Grossteil bereits bekannt. Allerdings werde die finnische Fassung neue Fragen zum Thema Inklusivität aufwerfen.

„Laden wir in unsere Prozesse nur jene ein, die wir als ‚sichere Sache‘ kennen, oder gehen wir Risiken ein? Anders gesagt: besteht die Möglichkeit, von denen zu lernen, die wir noch nicht kennen oder deren Fragen uns verunsichern könnten? Wagen wir es, zu fragen?“

Der ELKF gehören über 4,1 Millionen Gläubige in 430 Kirchengemeinden an. Mit Askola übt in den neun Bistümern der ELKF erstmals eine Frau das Amt als Bischöfin aus. Oberhaupt der Kirche ist Erzbischof Dr. Kari Mäkinen.

 

Pauline Mumia