Deutschland: Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit

28. Feb. 2022
Foto: Wesual Click/Unsplash

Foto: Wesual Click/Unsplash

Fastenaktion „So viel du brauchst“ stellt Ernährung und Ernährungssicherheit in den Mittelpunkt

HANNOVER, Deutschland/GENF (LWI) – Eine ökumenische Initiative in Deutschland, an der 17 protestantische Kirchen und katholische Bistümer sowie Brot für die Welt und Misereor beteiligt sind, laden Einzelpersonen, Gruppen und Gemeinden in den sieben Wochen vor Ostern zum Klimafasten ein. Die sieben Wochen der Fastenzeit stehen jeweils unter einem Thema, das mit Ernährung und Ernährungssicherheit zusammenhängt.  

Auch fünf Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) beteiligen sich an der Initiative. Es sind die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers, die Lippische Landeskirche, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg. 

Die sieben Wochen der Fastenzeit stehen jeweils unter einem Thema, das mit Ernährung und Ernährungssicherheit zusammenhängt. Dazu passend sind die entsprechenden UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zugeordnet. Angelehnt an 2. Mose 16 lautet das Thema für 2022 entsprechend „So viel du brauchst“. 

Die erste Woche thematisiert beispielsweise Nahrungsmittelverschwendung zusammen mit den Entwicklungsziel 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“. Weitere Themen sind etwa regionale Lebensmittel im Zusammenhang mit Entwicklungsziel 15 „Leben an Land“, oder die Gestaltung eines gemeinsamen Wandels im Zusammenhang mit Entwicklungsziel 15 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. 

„Die Fastenzeit lädt dazu ein, Gewohnheiten zu hinterfragen, achtsam mit uns und unserem Umfeld umzugehen und alltägliche Dinge anders zu machen“, heißt es auf der Webseite der ökumenischen Initiative. „Klimafasten geht dieser Tradition nach und ruft dazu auf, mit kleinen Schritten einen Anfang für mehr Klimagerechtigkeit zu entdecken.“  

Lebensmittelverschwendung habe es zu biblischen Zeiten nicht gegeben, so Jan Christensen, Pastor für Umweltfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. „Die Vorstellung, dass eine Kartoffel, weil sie unförmig oder zu klein ist, oder eine Gurke, weil sie krumm gewachsen ist, einfach wieder untergepflügt wird, wäre für Menschen in biblischen Zeiten unvorstellbar.“ 

Die Aktion Klimafasten will Teilnehmende dazu anregen, ihre Gewohnheiten in den Blick zu nehmen. Vom Acker auf den Teller: Woher kommen die Lebensmittel und wie werden sie dort produziert? Wie sind die Lebensmittel verpackt und was passiert damit? Wie können Nahrungsmittel (energiesparend) zubereitet werden? Wie wäre es mit fleischarmer, vegetarischer oder veganer Ernährung? 

Zusätzlich zu den praktischen Impulsen für mehr Klimagerechtigkeit, stellt die Initiative auch Material für Andachten bereit und lädt während der Fastenwochen zu online zu regelmäßigem Austausch ein.

 

Von LWB/A. Weyermüller