Westafrika: Kirchen diskutieren Nutzung lokaler Ressourcen zur Stärkung ihrer Tragfähigkeit

12. Aug. 2015
Kleingruppe im Rahmen des LUCCWA-Workshops in Accra (Ghana). Foto: LUCCWA

Kleingruppe im Rahmen des LUCCWA-Workshops in Accra (Ghana). Foto: LUCCWA

Workshop stellt Glaubwürdigkeit und Rechenschaft in den Vordergrund

Accra (Ghana)/Genf, 12. August 2015 (LWI) – Erzbischof Christian Ekong, Präsident der Lutherischen Gemeinschaft in Zentral- und Westafrika (LUCCWA - Lutheran Communion in Central and Western Africa), hat die Kirchen der Gemeinschaft aufgefordert, Strukturen zu schaffen, die Glaubwürdigkeit und Rechenschaft gewährleisten und so die Finanzierung ihrer Arbeit erleichtern.

Ekong äusserte sich am Ende eines Workshops in Accra (Ghana), der sich vom 2. bis 7. August mit dem Thema Mobilisierung lokaler Ressourcen beschäftigte. Hintergrund sind sinkenden finanzielle Beiträge der Partnerkirchen aus dem Norden aufgrund der weltweiten Finanzkrise und der sich daraus ergebende Bedarf, vor Ort Quellen finanzieller Unterstützung zu erschliessen. Organisiert wurde der Workshop in der Subregion durch die Abteilung für Mission und Entwicklung (AME) des Lutherischen Weltbundes (LWB), Gastgeberin war die Evangelisch-Lutherische Kirche Ghanas.

„Die Kirchen dürfen nicht warten, dass irgendwer von ausserhalb kommt und für sie tut, was sie selbst tun können. Mittel gibt es überall. Was die Kirchen brauchen, ist die Fähigkeit, sie zu erschliessen“, so Ekong, der der Lutherischen Kirche Nigerias (LKN) vorsteht.

Der Erzbischof rief die Oberhäupter der lutherischen Kirchen in Zentral- und Westafrika auf, Motor für Veränderungen zu sein und in ihrer jeweiligen Institution für Rechenschaft und Glaubwürdigkeit zu sorgen.

An dem Workshop nahmen 20 Personen aus LWB-Mitgliedskirchen in Kamerun, Ghana, Liberia und Nigeria teil, die sich mit den Themen Armut und Ungerechtigkeit auseinandersetzten und gemeinsam überlegten, wie Kirchen diesen Problemen mithilfe verbesserter Fundraisingmechanismen, Kommunikation und Transparenz begegnen können.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Geber nicht bereit sind, kurzlebige Projekte zu unterstützen, und die Kirchen daher sicherstellen müssen, dass ihre Projekte nachhaltig wirken. Transparenz ist entscheidend, die Kirchen sollten offen über ihre Arbeit sprechen.

„Kirchen oder Organisationen dürfen nicht warten, bis ihre Mittel erschöpft sind, bevor sie über die Erschliessung neuer Ressourcen nachdenken. Vielmehr müssen sie Projekte auswählen und Mittel für diese Projekte beschaffen“, erklärte Geoffrey Kalugendo, der für den LWB zum Thema Kapazitätsaufbau beratend tätig ist und zum Leitungsteam des Workshops gehörte.

Kalugendo, der auch mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania zusammenarbeitet, stellte fest, Nachhaltigkeit sei ein kontinuierlicher Prozess. Es gebe in Afrika vielfältige Ressourcen, die die Kirchen nutzbar machen können, um finanzielle Tragfähigkeit sicherzustellen. Dazu müssten sie jedoch lernen, auf angemessene Weise zu kommunizieren, wie sie die erschlossenen Mittel einsetzen.

Die Teilnehmenden stimmten darin überein, dass alle zuerst Gott gegenüber und dann vor ihren Mitmenschen verantwortlich sind. Damit immer mehr Verantwortlichkeit geübt wird, so die Erkenntnis, braucht es Systeme, die für gute Leitungsmechanismen und Entscheidungsprozesse sorgen.

Simangaliso Hove, Referentin für Planung und Finanzen in der AME, die für Teile des Workshops verantwortlich zeichnete, äusserte sich positiv zu seinen Ergebnissen: „Die Teilnehmenden waren bereit, zu diskutieren und Lösungen zu finden. Sie sind bereit, die Fragen anzugehen, die die notwendigen Veränderungen bewirken werden.“

 

Mit Beiträgen von Felix Samari, Kommunikationsreferent der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria.

Felix Samari