Treffen von LWB und ILR regt für die Zukunft weitere theologische Gespräche an

27. Nov. 2013
Teilnehmende des Treffens von ILR und LWB in Wittenberg. Foto: Gijsbertus van Hattem

Teilnehmende des Treffens von ILR und LWB in Wittenberg. Foto: Gijsbertus van Hattem

Begegnung internationaler lutherischer Organisationen in Wittenberg

(LWI) – VertreterInnen des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Internationalen Lutherischen Rates (ILR) haben die 11 Kirchen, die beiden Organisationen angehören, gemeinsam ermutigt, als „Brücke der Verständigung“ zwischen ILR und LWB zu wirken.

In einem Kommuniqué haben die Organisationen in der Folge ihrer Begegnung in Wittenberg (Deutschland) am 12./13. November erklärt, bei zukünftigen Treffen von VertreterInnen beider Seiten werde man die Frage der Doppelmitgliedschaft weiter bedenken.

Bezüglich der zwischen den Organisationen bestehenden Streitpunkte erläuterten „LWB und ILR […] einander Prozesse, Kontexte und Hintergrund im Zusammenhang mit Situationen, wo es derzeit keine Einigung gebe“, heisst es in dem Kommuniqué. Weiter wird festgestellt: „LWB und ILR diskutierten Bereiche, wo Konflikte entstanden seien, und wie zukünftige Konflikte in einer von gegenseitigem Respekt geprägten Weise bewältigt werden könnten.“

LWB und ILR führten theologische Gespräche zu ihren jeweiligen Positionen und kamen überein, dass zukünftige theologische Diskussionen hilfreich sein könnten. Beide Seiten werden sich auch weiterhin gegenseitig über ihre Pläne zum 500. Reformationsjubiläum 2017 informieren und die Möglichkeit gemeinsamer Aktivitäten prüfen.

Die VertreterInnen beider Organisationen erklärten, sie seien „tief betroffen“ von der Naturkatastrophe auf den Philippinen und riefen ihre Mitglieder auf, zu den Nothilfemassnahmen beizutragen und die Opfer des Taifuns Haiyan ins Gebet einzuschliessen.

ILR und LWB treffen sich gemäss einer Gemeinsamen Absichtserklärung aus dem Jahr 2005, in der sie regelmässige Begegnungen vereinbart hatten, mit dem Ziel, das gegenseitige Verständnis zwischen beiden Organisationen und ihren Mitgliedskirchen zu stärken. Den Vorsitz des Treffens in Wittenberg teilten sich LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge und ILR-Vorsitzender Bischof Hans-Jörg Voigt.

Der ILR wurde 1958 als Zusammenschluss bekenntnisgebundener lutherischer Kirchen gegründet, die einander unterstützen und sich gemeinsam mit theologischen Fragen auseinandersetzen. Der 1947 gegründete LWB hat derzeit 142 Mitgliedskirchen.

„LWB wie ILR dankten einander und würdigten die offenen Gespräche und die dabei demonstrierte Transparenz. Beide Seiten stimmten darin überein, dass die Gespräche wertvoll seien, und sie freuen sich auf die nächste Gelegenheit zu einem Treffen. Es wurde der Wunsch laut, jährliche Treffen durchzuführen“, so das Kommuniqué.

Gastgeber des nächsten Treffens, das am 14. Januar 2015 in Genf stattfindet, ist der LWB.

Kommuniqué von ILR und LWB im Wortlaut