Kirchenleitungskonferenz: Berufen, um Frieden und Hoffnung zu bringen 

23. Apr. 2024

Mit einer Botschaft der Hoffnung, die den Ruf Gottes zum Dienst an den Kirchen und der Gesellschaft bekräftigt, ist die Kirchenleitungskonferenz der Regionen Nordamerika sowie Lateinamerika und Karibik zu Ende gegangen. 

Teilnehmende der amerikanischen Kirchenleitungskonferenz in São Leopoldo, Brasilien

Teilnehmende der amerikanischen Kirchenleitungskonferenz in São Leopoldo, Brasilien, 15.-19. April 2024. Foto: LWB/Gabriela Giese 

Gott macht uns frei, zu dienen und seinen Auftrag zu erfüllen  

(LWI) - Am 19. April ist die Konferenz der amerikanischen Kirchenleitungen in São Leopoldo, Brasilien, mit einem Gottesdienst zu Ende gegangen. Zuvor hatten die Teilnehmenden eine Erklärung an die Kirchengemeinschaft des Lutherischen Weltbundes (LWB) verabschiedet.  

In der Erklärung geht es um die Ängste, Sorgen, um Ermutigung und die Hoffnungen der Kirchen in den Regionen, unter anderem in Bezug auf die Themen Nachwuchsprobleme, Klima-Notstand, Migration, Fundamentalismus, die Gefährdung der Demokratien, Patriarchat, Klassenunterschiede, Rassismus und bewaffnete Konflikte. 

In der Botschaft heißt es: „Diese Anliegen betreffen die weltweite Kirchengemeinschaft in vielen Bereichen. Ganz besonders möchten wir unsere Solidarität mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL), die unter den Folgen des Krieges leidet, zum Ausdruck bringen. Wir fordern einen Waffenstillstand und Zugang zu humanitärer Hilfe für die notleidenden Menschen“. 

Die Erklärung ruft die Kirchen auch dazu auf, ihre prophetische Stimme zu erheben: „Schweigen angesichts von Ängsten und Sorgen ist keine Option“. Stattdessen  
„wollen wir einander begleiten und gemeinsam als ein Leib in Christus voranschreiten“, uns an die Botschaft des Evangeliums „Fürchtet euch nicht“ erinnern und die Frohe Botschaft weitergeben. 

Wenn wir das Evangelium weitergeben, so heißt es in der Erklärung, setzen wir uns für den Frieden ein, stärken die Stimme der Jugend, kämpfen wir für Gendergerechtigkeit und ein Ende der geschlechtsspezifischen Gewalt, bauen wir Brücken durch den Dialog zwischen den Generationen, stärken wir die lutherische Identität durch Ökumene, sorgen wir uns um die Schöpfung und Klimagerechtigkeit und geben wir uns gegenseitig Halt.  

Ruhig bleiben, auch in stürmischer See  

In ihrer Predigt über Matthäus 14,22-33 (Jesus geht über das Wasser) sagte Pfarrerin Katia Cortéz Cristales von der Nicaraguanischen Lutherischen Kirche Glaube und Hoffnung (ILFE): „Manchmal sind wir als Führungskräfte oder als Mitglieder unserer Kirchen in Situationen, in denen wir uns wie in einem Boot fühlen, das bei starkem Wind in einer wütenden See treibt, wo Angst und Zweifel uns ergreifen.”  

„Solange es Kriege gibt, gibt es einen Sturm“, sagte sie. „Solange Frauen und jungen Menschen ein Platz verweigert wird, gibt es einen Sturm; solange die Schöpfung angegriffen wird, gibt es einen Sturm; solange es wirtschaftliche Ungerechtigkeit gibt, gibt es einen Sturm; solange es eine unmenschliche Migrationspolitik gibt, gibt es einen Sturm.“ 

Deswegen sei es „unsere Aufgabe als lutherische Kirchen, dass wir uns gegenseitig weiter begleiten und gemeinsam für die Befreiung kämpfen“, erklärte Cortéz Cristales. 

Der Sohn Gottes „befreit uns zum Dienen; er befreit uns zur Erfüllung einer Aufgabe, die darin besteht, diese Botschaft der Liebe und Hoffnung an andere weiterzugeben.“ Die lutherischen Kirchen dürften angesichts der Stürme des Unrechts nicht schweigen. 

„Der Sohn Gottes ist bei uns im Schmerz“, sagte Cortéz Cristales. „Er fühlt mit uns. Weil er selbst Mensch ist, kennt er den Schmerz. Er kennt Kummer, er versteht unsere Ängste und Sorgen, und er streckt uns seine liebende und rettende Hand entgegen."  

LWF/A. Weyermüller