Gewalt in Assam: LWB unterstützt Flüchtlingsfamilien

24. Aug. 2012
© Utpal Baruah/Reuters, mit Genehmigung von <a href="http://www.trust.org/alertnet">Trust.org - AlertNet</a>

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Weltdienst organisiert Notfallprogramme für schutzbedürftige Familien

Der Lutherische Weltbund (LWB) bereitet humanitäre Hilfe für tausende Menschen vor, die vor den langanhaltenden ethnischen Konflikten in Indiens nordöstlichem Bundesstaat Assam flüchten mussten. Die Konflikte waren jüngst erneut aufgeflammt.

Der „Lutheran World Service India Trust“ (LWSIT), ein assoziiertes Programm der Abteilung für Weltdienst (AWD) des LWB, bereitet sich darauf vor, tausenden der schutzbedürftigen Flüchtlingsfamilien im Rahmen einer Hilfsaktion des ACT-Bündnisses Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf zur Verfügung zu stellen.

Nachdem am 19. Juli vier Jugendliche getötet worden waren, brach die Gewalt zwischen der Bodo-Gemeinschaft und muslimischen Einwanderern in dem Gebiet erneut aus. Rund 80 Menschen haben seitdem ihr Leben verloren, 400.000 haben ihr Zuhause verlassen und sind in Flüchtlingslager geflohen.

„Die meisten Vertriebenen möchten aufgrund der anhaltenden Gewalt nicht zurückkehren“, erklärte das ACT-Bündnis in einem Spendenaufruf vom 10. August, in dem es auch um die Hilfsaktion des LWSIT geht. „Zudem wurden die Häuser der meisten dieser Familien niedergebrannt. Die gesundheitlichen und hygienischen Zustände in den Flüchtlingslagern sind erbärmlich.“

Der LWSIT, der mehrere Entwicklungsprogramme in der Region betreibt, hat eine erste Einschätzung der Bedürfnisse vor Ort vorgenommen und festgestellt, dass sich die Gesundheits- und Hygienebedingungen in den letzten Wochen deutlich verschlechtert haben.

Der Exekutivdirektor von LWIST, Dr. James Vijayakumar,  erklärte, der LWSIT erreiche mit seinem Notfallprogramm 5.000 Familien in 60 Dörfern im Kokrajhar-Distrikt in Assam und verteile dort zusätzliche Babynahrung für die schwächsten Kinder sowie Kleidung, Hygieneartikel, ein Obdach sowie Matratzen und Decken für die am schlimmsten betroffenen Familien aus der muslimischen und der Bodo-Gemeinschaft.

Die Nördliche Evangelisch-Lutherische Kirche (NELK), eine Mitgliedskirche des LWB, befindet sich in dem betroffenen Gebiet und die LWB-Abteilung für Mission und Entwicklung (AME) steht mit ihr und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Indien in Kontakt, um die Auswirkungen der Gewalt einschätzen zu können.

„Zahlreiche Hilfsempfänger des LWSIT sind NELC-Mitglieder“, erläuterte Vijayakumar.

Viele vertriebene Familien seien in einem der 270 Flüchtlingslager in der Nähe einer Stadt untergekommen, so dass sie von den Behörden beschützt werden können. In ihren abgelegenen Dörfern bestände die Gefahr, dass sie Opfer von Gewalt durch eine der beiden Seiten werden könnten.

„Es handelt sich hier um einen unsichtbaren Notfall, dem internationale keine Aufmerksamkeit geschenkt wird“, so Duane Poppe, Programmreferent für die assoziierten Programme der AWD. (383 Wörter)

LWF Communication