Auguste-Viktoria-Krankenhaus erhält Geldmittel aber die finanzielle Lage bleibt angespannt

5. Okt. 2023

Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus hat von der US-Regierung wichtige Finanzhilfen erhalten, aber das Krankenhaus befindet sich aufgrund der verzögerten Zahlungen der Palästinensischen Autonomiebehörde weiterhin in einer finanziell prekären Lage.

Luftbild des Auguste-Victoria-Krankenhauses in Jerusalem. Foto: LWB/M.Renaux

Luftbild des Auguste-Victoria-Krankenhauses in Jerusalem. Foto: LWB/M.Renaux

Dank an USA für ihre Unterstützung der Arbeit des Krankenhauses in Ostjerusalem

(LWI) – Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVH) in Ostjerusalem hat wichtige Finanzhilfen von der Regierung der Vereinigten Staaten erhalten und kann deshalb weiterhin lebensrettende Behandlungen für die palästinensische Bevölkerung im Westjordanland und im Gazastreifen zusichern. Das Hospital ist die einzige medizinische Einrichtung für die Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten aus den Palästinensergebieten und das einzige Krankenhaus im Westjordanland, das über ein pädiatrisches Dialysezentrum verfügt. 

Im Juli 2022 hat US-Präsident Biden das Hospital besucht, das vor über 70 Jahren gegründet wurde und sich im Besitz des Lutherischen Weltbundes (LWB) befindet, der ebenfalls Träger des Krankenhauses ist. Anlässlich dieses Besuchs kündigte Biden eine über mehrere Jahre laufende Zusage über Zahlungen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für das East Jerusalem Hospitals Network (EJHN) an, zu dem das AVH gehört. Mit der letzten Überweisung in Höhe von 17,78 Millionen Euro an das Hospital am 3. Oktober erreicht der Betrag, den das EJHN seit diesem Besuch erhalten hat, 40 Millionen US-Dollar. 

LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt sagte dazu: „Wir sind überaus dankbar, dass die US-Regierung unserer nachdrücklichen Bitte um höhere Finanzmittel für das Krankenhaus nachgekommen ist“. Das AVH hatte in der Vergangenheit immer wieder mit finanziellen Engpässen zu tun. „Diese Zuwendungen werden es dem AVH ermöglichen, seine Zulieferer zu bezahlen und auf diese Weise zu gewährleisten, dass Patienten und Patientinnen, die dort versorgt werden, dringend erforderliche Arzneimittel bekommen“, sagte sie. 

Aufnahme neuer Patientinnen und Patienten aufgeschoben 

Allerdings hat Fadi Atrash, leitender Direktor des Krankenhauses auf dem Jerusalemer Ölberg, darauf hingewiesen, dass die Finanzlage des AVH aufgrund verzögerter und unzureichender Zahlungen der Palästinensischen Autonomiebehörde, die Patientinnen und Patienten an das AVH überweist, nach wie vor nicht stabil ist. Atrash berichtete, dass das Hospital seit 2021 die Aufnahme neuer Patientinnen und Patienten verschoben habe. 

„Seither ist Hunderten von Kranken, die mit Krebsdiagnosen zu uns geschickt wurden, eine Behandlung und die besondere Versorgung, die wir bieten, vorenthalten worden“, berichtete er. 

Die LWB-Länderrepräsentantin in Jerusalem, Sieglinde Weinbrenner, äußerte erneut die Hoffnung, dass die Unterstützung des Hospitals durch das zugesagte Hilfspaket der USA „ein gutes Beispiel für andere Spenderorganisationen sein wird und sie sich in gleicher Höhe wie die Regierung in Washington finanziell engagieren werden“. Ihrer Meinung nach müsse die Europäische Union die 2023 für das Krankenhaus zugesagten Beträge schnellstens überweisen, denn ohne dieses Geld ist das „AVH nicht in der Lage, Kranke rechtzeitig zu behandeln oder neue Patientinnen und Patienten aufzunehmen, die dringend von uns medizinisch versorgt werden müssen.“

LWB/P. Hitchen