Auch LWB-Mitarbeiter aus dem Südsudan als Flüchtlinge in Adjumani (Uganda)

4. Feb. 2014
John Garang und Peter Jok unterstützen den LWB als Freiwillige im Flüchtlingslager Adjumani (Uganda). DCA/ACT/LWB/Mai Gad

John Garang und Peter Jok unterstützen den LWB als Freiwillige im Flüchtlingslager Adjumani (Uganda). DCA/ACT/LWB/Mai Gad

Lebensrettende Hilfe für zehntausende Familien

(LWI) – Mehr als eine halbe Million Zivilistinnen sind inzwischen von dem jüngsten Konflikt  im Südsudan betroffen. Über  100.000 Menschen sind in die Nachbarländer geflohen.  Allein in Uganda haben etwa 59.000 Zuflucht gefunden.

Unter den Flüchtlingen befinden sich auch die LWB-Mitarbeiter John Garang und Peter Jok. Beide waren im südsudanesischen Bundesstaat Upper Nile für den Lutherischen Weltbund (LWB) tätig. Heute unterstützen sie die Nothilfemassnahmen, die der LWB im Rahmen des kirchlichen Netzwerks ACT in Uganda leistet.

„Ich schlafe schlecht. Ich weiss, dass ich hier sicher bin, aber ich fühle mich noch nicht wirklich sicher. Ich dachte nicht, dass ich überleben würde“, erzählt Garang. „Ich bin gerannt, Kugeln flogen mir um die Ohren und ich musste zwischen den Panzern durch. Über 20 Menschen in der Menge wurden getötet. Zwei davon gehörten meiner Familie an. Es ist ein Wunder, dass ich überlebt habe.“

Garang war beim LWB-Programm als beigeordneter Bildungsreferent im Bezirk Maban tätig gewesen. Als im Dezember der Konflikt ausbrach studierte er in Upper Nile. Wie tausende andere SüdsudanesInnen musste er fliehen, um sein Leben zu retten.

„Ich war 11 Stunden auf den Beinen und habe mehr als eine Woche ohne jede Nahrung verbracht. Wir haben nur aus stehenden Gewässern getrunken. Als ich endlich an die ugandische Grenze kam, habe ich mich sicher gefühlt“, berichtet Garang weiter.

Er ist nicht der einzige LWB-Mitarbeitende aus dem Südsudan, der im Übergangslager Dzaipi in Adjumani (Uganda) gelandet ist, wo über 36.000 Flüchtlinge untergebracht sind. Das Lager ist für 400 Menschen ausgelegt und die meisten Neuankömmlinge müssen unter freiem Himmel schlafen. Dadurch sind sie von Krankheiten und Flüssigkeitsentzug bedroht. Zu seiner Überraschung traf Garang wenige Tage nach seiner Ankunft auf einen Kollegen, den 27-jährigen Peter Jok.

„Ich habe mich so sehr gefreut, Peter zu sehen“, erzäht er. „ Gleichzeitig habe ich auch den LWB entdeckt. Sie sind im Lager herumgelaufen und ich habe sie angesprochen und gefragt, ob ich helfen kann.“

Garang ist froh, dass er in Uganda in Sicherheit ist, sorgt sich aber um seine Frau und seinen Sohn, die noch in Bor sind, weil sich die Familie zu Beginn des Konflikts an verschiedenen Orten aufhielt.

„Ich hoffe, dass meine Frau und mein Kind in Sicherheit sind und dass ich sie wiedersehen werde.“

Hoffnung auf Rückkehr nach Hause

Jok ist in einer anderen Situation. Er kam gemeinsam mit seiner Frau und ihrem 18 Monate alten Kind nach Uganda.

„Ich habe beim LWB in Maban gearbeitet, als der Krieg [die Kämpfe]ausgebrochen ist. Am 24. Dezember wurden wir evakuiert. Sie haben uns nach Juba geflogen. Von dort aus habe ich meine rau aufgesucht du bin dann mit ihr zusammen nach Uganda geflüchtet“, berichtet Jok.

„Ich bin froh, dass ich den LWB hier als Freiwilliger unterstützen kann“, sagt Jok „Irgendwann kann ich hoffentlich wieder nach Hause zurück. Ich weiss, dass mein Haus zerstört ist, aber ich möchte zurück und wieder arbeiten.“

Bis es so weit ist unterstützen Garang und Jok das Nothilfeteam von LWB-Uganda in Adjumani, das lebensrettende Nahrungsmittel und Wasser für die Flüchtlinge bereitstellt und für grundlegende Bedürfnisse wie Hygiene, sanitäre Anlagen, Gesundheit und Schutz sorgt. Zudem helfen die beiden als Übersetzer.

„Ich habe in Adjumani den LWB gefunden. Ich bin glücklich, dass ich in Uganda auf die LWB-Familie getroffen bin. Wir arbeiten Hand in Hand wie eine Familie, deswegen freut es mich, den LWB zu unterstützen“, erklärt Jok.

Der LWB verstärkt seine humanitären Aktivitäten zugunsten der südsudanesischen Flüchtlinge und ruft zur Bereitstellung zusätzlicher Mittel für diesen Zweck auf.

 (Ein Beitrag von Mai Gad, Kommunikationsreferentin bei DanChurchAid.)