Lateinamerika: Mehr Einsatz für Schwache und Ausgegrenzte

17. Apr. 2014
Pfarrerin Gloria Rojas, Pfarrerin Patricia Cuyatti und Bischhof Eduardo Martínez. Foto: Adriana Castañeda

Pfarrerin Gloria Rojas, Pfarrerin Patricia Cuyatti und Bischhof Eduardo Martínez. Foto: Adriana Castañeda

Konferenz thematisiert Mission und theologische Ausbildung

(LWI) – Führungskräfte sollen verstärkt Kompetenzen für die Mission vermittelt bekommen und sich intensiver für Schwache und Ausgegrenzte in ihrer jeweiligen Gesellschaft einsetzen. Das haben VertreterInnen von Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in der Region Lateinamerika und der Karibik (LAK) anlässlich einer Tagung in Mexiko-Stadt beschlossen,

„Wie Gottes Handeln Veränderungen in Dimensionen der theologischen Ausbildung bewirkt“ war das Thema der Veranstaltung vom 7.-11. April 2014, an der 61 Kirchenleitende aus der Region teilnahmen. Im Mittelunkt standen praktische Theologie, Hermeneutik aus der Gender-Perspektive sowie die Rolle der Theologie auf der Ebene ökumenischer und interreligiöser Beziehungen.

„Wir rufen die LWB-Mitgliedskirchen in unserer Region auf, dafür zu sorgen, dass mehr Frauen Zugang zu Graduiertenangeboten und akademischen Lehrstellen in den theologischen Ausbildungszentren erhalten“, heisst es in einer Botschaft der Konferenz. „Wir begrüssen freudig, dass sich das Netzwerk junger LutheranerInnen in Lateinamerika und der Karibik bemüht, die Jugendarbeit in den lutherischen Kirchen der Region und weltweit zu stärken.“

Auch die Arbeit mit HIV/AIDS wurde auf der Konferenz gewürdigt. „Die Kirchen, die ihre Türen öffnen und sich in der HIV-Arbeit engagieren, haben unsere Anerkennung“, so die Teilnehmenden aus den LWB-Mitgliedskirchen. „Wir sind aber besorgt über das Schweigen angesichts der steigenden Infektionsrate bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“

Die Kirchenleitenden unterstrichen ihre Verpflichtung, sich „mit dem ‚Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB‘ auseinanderzusetzen und dieses übergreifende Thema in allen Arbeitsbereichen und Aktivitäten unserer Kirchen in die Praxis umzusetzen.“

Weiterhin würdigten sie die Fortschritte bei der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedskirchen im Rahmen der Programme zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Kirchen sowie zur Advocacy im Zusammenhang mit illegitimer Verschuldung und Umweltgerechtigkeit.

„Als lutherische Kirchengemeinschaft sind wir auf dem Weg zum 500. Jubiläum der lutherischen Reformation im Jahr 2017. Jenseits der Festlichkeiten geht es uns um das Gedenken an dieses Ereignis in dem Verständnis, dass wir in Christus und aus der Gnade Gottes befreit sind zum gemeinsamen Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung in der Welt“, betonten die Kirchenleitenden aus Lateinamerika und der Karibik in ihrer Botschaft.

„Wir sind dankbar für die Versöhnungs-, Einigungs- und Rekonstruktionsarbeit, die unsere Schwesterkirchen, die Peruanische Lutherisch-Evangelische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Venezuela, die Lutherische Kirche in Chile und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Chile, leisten. Wir laden Sie ein, unseren Gott um seinen Segen für sie zu bitten.“

Die jährliche Leitungskonferenz wurde organisiert vom LAK-Referat der Abteilung des LWB für Mission und Entwicklung (AME) in Zusammenarbeit mit der Mexikanischen Lutherischen Kirche.

„In den Mitgliedskirchen der Region findet man grosses Engagement. Das Leitungstreffen unterstützt die verschiedenen Netzwerke, in denen Menschen regional interagieren, gemeinsam Aktivitäten beschliessen und sie lokal entwickeln. Die Teilnehmenden finden Ermutigung, ihren lutherischen Glauben in der jeweiligen Gesellschaft zu leben. Dies geht einher mit einem Weg des diakonischen Dienstes an den Nächsten, der praktizierten Inklusion und der von Demut geprägten unterstützenden und beratenden Weggemeinschaft als Schwesterkirchen“, erläuterte Pfarrerin Dr. Patricia Cuyatti, LAK-Referentin in der AME, am Ende der Tagung.