Jubiläum von Martin Luthers Septembertestament
(LWI) - Welchen Einfluss hatte Martin Luthers Übersetzung des Neuen Testaments im Jahr 1522 auf die Kultur und die Menschen seiner Zeit? Was sind die Hauptherausforderungen, um den griechischen Text aus dem ersten Jahrhundert für ein Publikum des 21. Jahrhunderts verständlich und relevant zu machen? Und warum ist es wichtig, die Bibel auch heute noch allen Menschen in verschiedenen Sprachen und Kulturkreisen zugänglich zu machen?
Diese Fragen standen im Zentrum einer neuen Webinar-Reihe, die der Lutherische Weltbund (LWB) diese Woche anlässlich des 500. Jahrestags von Luthers Septembertestament, seiner weithin bekannten ersten Übersetzung des Evangeliums, startete. Unter Mitwirkung von führenden Bibelwissenschaftlern und Fachleuten, die in verschiedenen Teilen der Welt tätig sind, zielt die Reihe darauf ab, sich eingehender damit zu befassen, auf welch vielfältige Weise Lutheranerinnen und Lutheraner heutzutage das Wort Gottes lesen und sich damit auseinandersetzen.
Zu Beginn der Reihe am 18. Oktober bezeichnete LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt das Septembertestament als „eine von Luthers wichtigsten literarischen Errungenschaften“. Sie bemerkte, dass die Veröffentlichung des Neuen Testaments in deutscher Sprache den Menschen zum ersten Mal einen besseren Zugang dazu verschaffte und „sie in die Lage versetzte, es selber zu lesen und darüber nachzudenken, ebenso wie in der Kirche.“ Das, so betonte sie, spiegelt Luthers „theologische Kernüberzeugungen wider: die Heilige Schrift als Wort Gottes, Jesus als das fleischgewordene Wort und das Predigen des Evangeliums als das lebendige Wort für uns.“