Vom Konflikt zur Gemeinschaft

20. Jul. 2012
Die lutherisch-römisch-katholische Kommission für die Einheit tagte vom 12. bis 19. Juli 2012 in Paderborn (Deutschland). © pdp - Erzbistum Paderborn

Die lutherisch-römisch-katholische Kommission für die Einheit tagte vom 12. bis 19. Juli 2012 in Paderborn (Deutschland). © pdp - Erzbistum Paderborn

Lutherisch/Römisch-katholische Kommission ruft zur Feier der Früchte des Dialogs im Jahr 2017 auf

Lutherische und römisch-katholische VertreterInnen bekräftigten mit Blick auf das 500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017, dass LutheranerInnen und römische KatholikInnen durch die Taufe als Glieder des einen Leibes Christi miteinander verbunden sind.

Die vierte Tagung der Lutherisch/Römisch-katholischen Kommission für die Einheit, die unter der Schirmherrschaft des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen (PCPCU) steht, fand vom 12. bis 19. Juli in Paderborn (Deutschland) statt.

Im Jahr 2017, dem Jahr des 500. Jahrestags der Reformation, werden beide Kirchen auch auf 50 Jahre des gemeinsamen Dialogs zurückblicken können – ein Jubiläum, das nach Ansicht der Kommission Anlass zur Feier gibt.

„KatholikInnen und LutheranerInnen ringen angesichts ihrer Spaltung darum, die volle Katholizität der Kirche zu erreichen“, erklärte die Kommission am 19. Juli in einem Kommuniqué.

„Auf der einen Seite herrscht Freude über die Gemeinschaft, die sie bereits miteinander teilen und die sie in den 50 Jahren des offiziellen ökumenischen Dialogs expliziter zum Ausdruck bringen konnten. Auf der anderen Seite herrscht Schmerz über das, was sie immer noch voneinander trennt. Die christliche Spaltung steht im Widerspruch zum Willen Gottes.“

Die Kommission fügte hinzu, dass LutheranerInnen und römische KatholikInnen, „indem sie die Früchte des ökumenischen Dialogs ernten“, die bereits erreichte Gemeinschaft feiern können. Diese Gemeinschaft ist nach Auffassung der Kommission grösser als das, was sie trennt.

Auf der vom PCPCU ausgerichteten Tagung in Paderborn stellte die Kommission das Dokument „From Conflict to Communion: Lutheran-Catholic Common Commemoration of the Reformation in 2017” (Vom Konflikt zur Gemeinschaft: Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017) fertig. Die Veröffentlichung des Dokuments ist in Planung.

Darüber hinaus verfolgt die Kommission ein weiteres Projekt, das sie auf früheren Tagungen bereits in Grundzügen entworfen hat. Es handelt sich dabei um eine Studie über „Taufe und wachsende Kirchengemeinschaft“. Auf der Tagung in Paderborn wurden Arbeitspapiere zu diesem Thema vorgelegt, die, so die Kommission, für die zukünftige Arbeit hilfreich sein werden.

Die Kommissionsmitglieder nahmen am Pontifikalamt im Paderborner Dom teil und trafen anschliessend mit Weihbischof Matthias König zusammen, der sie über die Arbeit des Erzbistums Paderborn informierte.

Die nächste Tagung der Kommission wird vom 12. bis 20. August 2013 stattfinden und vom LWB ausgerichtet werden. (377 Wörter)

Kommuniqué der Lutherisch/Römisch-Katholischen Kommission (in englischer Sprache)