Starke Führungspersonen in der Kirche

10. Mär. 2014
Ebise Dibisa Ayana (re.) auf der globalen Konsultation über theologische Aus- und Weiterbildung in Wittenberg (Deutschland) des LWB 2012. Foto: LWB/Anli Serfontein

Ebise Dibisa Ayana (re.) auf der globalen Konsultation über theologische Aus- und Weiterbildung in Wittenberg (Deutschland) des LWB 2012. Foto: LWB/Anli Serfontein

Afrikanische Theologin über Mentoren- und Netzwerkarbeit

(LWI) Ebise Dibisa Ayana unterrichtet Theologie am Mekane Yesus-Seminar, einer Hochschule für Theologie der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus (ÄEKMY). Sie ist aktives Mitglied des Netzwerks für Theologinnen in der Region Afrika. In einem Interview mit der Lutherischen Welt-Information (LWI) spricht sie über ihr Engagement für Gendergerechtigkeit, Mentoring als Möglichkeit der Frauenförderung, und über ihre Visionen für ihre Heimatkirche und die Region.

Wie haben Sie vom Netzwerk der Theologinnen erfahren?

2012 habe ich bei einer globalen Konsultation in Wittenberg von der LWB-Referentin für „Frauen in Kirche und Gesellschaft“ (FGK) erfahren, dass FKG Theologinnen-Netzwerke in allen Regionen aufbauen will. Als dann später das Netzwerk afrikanischer Theologinnen in Äthiopien organisiert wurde habe ich davon erfahren.

In welchem Bereich Ihres Lebens finden Sie das Netzwerk hilfreich?

Netzwerkarbeit muss im Alltag stattfinden: in meiner Familie, mit meinen Nachbarinnen und Nachbarn und in der ganzen Gemeinschaft. Ich habe eine Tochter und einen Sohn. Die Eltern sind die wichtigsten Lehrer der Kinder. Für mich ist es von grosser Bedeutung, meinen Kindern beizubringen, Gottes Willen zu folgen. Wir erfüllen Gottes Willen, wenn wir eine Gemeinschaft bilden, miteinander in Kontakt kommen und einander unterstützen - und wenn wir Gleichberechtigung fördern. Als Dozentin am Theologischen Seminar engagiere ich mich für das Thema der Gemeinschaftlichkeit (Teilen in der Gemeinschaft), sowie die Netzwerkarbeit und Gendergerechtigkeit.

Was tun Sie, um sich in diesen Fragen zu engagieren?

Am Seminar bin ich eine Mentorin für meine Studierenden. Die Studierenden sind davon sehr beeindruckt, sie erzählen mir und ihren Mitstudierenden ihre Geschichte. Wir beten füreinander und unterstützen uns gegenseitig im täglichen Leben. Mentorin zu sein bedeutet für mich, dass wir unser Leben miteinander teilen. Das macht mich sehr glücklich.

Wie kann Ihrer Meinung nach die Arbeit als Mentorin unterstützend für Menschen in Führungspositionen sein?

Für mich bedeutet Mentorin zu sein, die Unsichtbare sichtbar zu machen, die Ausgestossenen in der Gemeinschaft zu integrieren. Es ist wichtig, den Geist der Einheit zu fördern. Die Arbeit als Mentorin ist wirklich eine sehr wichtige Möglichkeit, einander kennen zu lernen und Probleme anzusprechen, die die Menschen beschäftigen.

Welche Funktion sollten Frauen Ihrer Meinung nach in Ihrer Kirche übernehmen?

Führungspersonen

Entscheidungsträgerinnen

Gottes Dienerinnen in jeglicher Hinsicht

Was ist Ihr persönlicher Traum?

Zu erleben, dass afrikanische Frauen in Kirche und Gesellschaft ihr grosses Potential entwickeln und Führungspositionen übernehmen.

LWF Communication