Solidarität mit dem von Dürre betroffenen Süden Madagaskars

13. Okt. 2021
Freiwillige Helfer der Madagassischen Lutherischen Kirche verteilen Lebensmittel in der Synode von Toliary im von der Dürre betroffenen Süden des Landes. Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik hat das Projekt finanziell unterstützt. Foto: MLK

Freiwillige Helfer der Madagassischen Lutherischen Kirche verteilen Lebensmittel in der Synode von Toliary im von der Dürre betroffenen Süden des Landes. Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik hat das Projekt finanziell unterstützt. Foto: MLK

Slowakische Kirche unterstützt Nahrungsmittelverteilung in sechs madagassischen Synoden

ANTANANARIVO, Madagaskar/GENF (LWI) – Die Solidarität der lutherischen Gemeinschaft und der Kirchen in der Slowakei und in Madagaskar hat es ermöglicht, dass dringend erforderliche Nahrungsmittelhilfe die am stärksten betroffenen Menschen in einer von einer Dürrekatastrophe heimgesuchten Region erreicht hat, „in der fast alle Menschen vom Hungertod bedroht sind.“

Die Madagassische Lutherische Kirche (MLK) hat vor kurzem mit Unterstützung der Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik Lebensmittelpakete an sechs ihrer Synoden verteilt, die in abgelegenen Regionen liegen. Fast alle lutherischen Gemeinden in der Slowakei haben für dieses Projekt gesammelt. Nach Aussage des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen leidet die südliche Region Madagaskars seit mehr als vier Jahren unter einer extremen Dürre, die das Leben von mehr als 1,2 Millionen Menschen bedroht.

„Die Menschen leiden bittere Not. Es hat lange Zeit nicht geregnet, und die Menschen konnten kein Saatgut pflanzen. Alle Synoden haben Probleme mit der Wasserversorgung. Viele Menschen betteln auf den Straßen in den Städten und Dörfern“, stellte Aristide Ramahatanaharisoa fest, der die Verteilung der Hilfsgüter durch die MLK koordiniert.

„Diese geleistete Hilfe ist für diese Menschen von immenser Bedeutung. Sie sind der Kirche und den Ehrenamtlichen ewig dankbar, und vor allen danken sie Gott und all denjenigen, die sie unterstützt haben“, berichtete er. „Besonders Lebensmittel werden dringend gebraucht. Die Menschen essen seit einiger Zeit Wildfrüchte und Blätter, darunter auch Kakteen, um zu überleben, hier muss dringend etwas geschehen“, fügte er hinzu.

Der Leitende Bischof der Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik, Ivan Eľko, erklärte: „Es ist eine große Freude für uns, unsere Brüder und Schwestern in Madagaskar unterstützen zu können.“ Er verband damit die Hoffnung, dass auch andere Kirchen innerhalb des Lutherischen Weltbundes (LWB) motiviert werden, sich so solidarisch zu engagieren.

Locals waiting for the Malagasy Lutheran Church food distribution to begin in Ihosy, Horombe Synod. Photo MLC

„Wir sind froh, dass wir ein Teil des LWB sind und nicht nur unsere Solidarität bekunden, sondern auch ganz konkret und in der Praxis etwas tun können.  Durch die Unterstützung des Projekts in Madagaskar können sich alle Mitglieder unserer Gemeinden als Teil der weltweiten lutherischen Gemeinschaft fühlen“, fügte er hinzu.

Da kultivierbares Land und auch zahlreiche Flüsse infolge oft ausbleibender Regenfälle immer weiter austrocknen, ist der Klimawandel in entscheidender Weise für diese lange Trockenperiode verantwortlich. Die Regierung hat an ihre Partner und an humanitäre Organisationen und NGOs appelliert, der durch die Dürre bedrohten Bevölkerung zu helfen.

Die MLK hat Lebensmittelpakete an 660 Menschen in den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen verteilt, darunter Kinder unter fünf Jahre, schwangere Frauen, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und untergewichtige junge Menschen und Erwachsene. Sie erhielten Reis, Mais, Zucker, Milchpulver und Speiseöl. Das Ziel besteht darin „die schwächsten Menschen vor dem unmittelbar bevorstehenden Hungertod zu retten. Die Kirche hat die Absicht, langfristige Unterstützung bei der Verbesserung der Resilienz der Bevölkerung zu leisten“, so Ramahatanaharisoa fest.

People gather to receive drought relief assistance in Mananovy, Betroka Synod. Photo MLC

Diese Hilfe zu den Menschen in abgelegenen Regionen zu bringen, stellt ebenfalls eine Herausforderung dar. Von den 3.800 Kilometern, die die MLK-Ehrenamtlichen zurücklegen mussten, um zu den am stärksten gefährdeten Menschen zu gelangen, führten 2.800 Kilometer über sandige Pisten und felsiges Terrain. Einige Menschen kamen aus 25 Kilometer entfernten Gemeinschaften zu Fuß zu den Verteilungsstellen in Behara in der Synode Ambovombe“, erzählte Ramahatanaharisoa.

Der LWB hat die Sammelaktion der slowakischen Kirche im Rahmen seines Projektportfolios der Mitgliedskirchen koordiniert.

Von LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken, Redaktion: LWB/A. Weyermüller