Nepal: Hunderte Familien erhalten lebensrettende Soforthilfe

28. Apr. 2015
Der LWB übergibt Nothilfe-Material (hier: Fertignahrung) an eine Familie, deren Haus zerstört wurde. Bildnachweis: LWB Nepal

Der LWB übergibt Nothilfe-Material (hier: Fertignahrung) an eine Familie, deren Haus zerstört wurde. Bildnachweis: LWB Nepal

Lutherischer Weltbund mit eigenem Nothilfeteam vor Ort

(LWI) – Die Nothilfe nach dem Erdbeben, das am Samstag in Nepal über 4 000 Tote forderte und schwere Schäden verursachte, ist im Gange. Als erste Reaktion verteilte der Lutherische Weltbund (LWB) am Wochenende Zeltbahnen, Hygieneartikel und Fertignahrung für rund 400 Familien in Katmandu. Der LWB hat ein komplettes Nothilfeteam in Nepal im Einsatz. „Wir haben mehr als 100 ausgebildete Mitarbeiter in der Region und arbeiten schon seit Jahrzehnten mit den Menschen in den betroffenen Regionen“, fasst Roland Schlott, Nothilfe-Koordinator des LWB, zusammen.

Die Versorgung mit Wasser, das Aufrechterhalten sanitärer Standards sowie die Verteilung von Hygieneartikeln stellen die höchsten Prioritäten der LWB-Aktivitäten dar, ebenso wie die Bereitstellung von Notunterkünften für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben oder die aus Angst vor den Nachbeben im Freien wohnen. „Es gibt 100 Nachbeben jeden Tag. Jedes Mal wenn es anfängt zu wackeln, rennen die Menschen ins Freie“, berichtet Laxman Niroula, Mitarbeiter des LWB in Katmandu. „Gestern gab es ein starkes Nachbeben. Die Menschen hier weinen, sie sind verängstigt.“ Außerdem stellt die Erkundung der Lage in den abgelegenen Gebieten eine weitere Priorität des Lutherischen Weltbundes dar.

Laxman und seine KollegInnen haben in den letzten 48 Stunden kaum geschlafen. Seitdem sich das Erdbeben am Samstagmorgen ereignete, kümmerte sich das Einsatzteam um die Menschen in Not. „Wir waren selber an der Rettung unserer Nachbarn beteiligt“, beschreibt Laxman. „Ein fünfstöckiges Haus stürzte ein – mit acht Menschen drinnen. Wir zogen zwei raus, andere konnten sich selbst befreien.“

Dabei sind auch die Mitarbeitenden des LWB von dem Erdbeben betroffen. „Wir sind jetzt auch Heimatlose“, so Laxman. „Wir haben eine Zeltplane über einer Matratze aufgespannt. Meine Familie und ich schlafen jetzt auch im Freien.“ Die Nachbeben verschärfen die Situation für die vielen Menschen, die bereits ihr Zuhause verloren haben.

Der LWB hat eine Mitgliedskirche in Nepal. Die Evangelisch-Lutherische Kirche Nepals liegt im Osten des Landes, abseits des Epizentrums des Erdbebens. Die Kirche meldet, dass alle Mitglieder sicher sind und den schlimmsten Auswirkungen entgehen konnten.

Mit seinem Weltdienstprogramm ist der LWB seit 1984 in Nepal mit Programmen des Katastrophenschutzes und -vorbeugung, der Förderung nachhaltiger Lebensgrundlagen und gemeindebasierten Aktionen aktiv. Außerdem ist Katmandu der Sitz des regionalen Soforthilfe-Zentrums des LWB in Asien. Die Nothilfe des LWB erfolgt koordiniert mit der nepalesischen Regierung, den Vereinten Nationen sowie dem lokalem Forum der ACT Allianz.

 

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LWF / C. Kästner