Namibias Jugend als Gastgeber

25. Jan. 2017
Mitglieder des örtlichen Planungskomitees. Foto: LWB/C.Bader

Mitglieder des örtlichen Planungskomitees. Foto: LWB/C.Bader

Mehr als 110 junge Männer und Frauen werden auf der LWB-Jugendkonferenz in Ondangwa erwartet

Ondangwa, Namibia/Genf (LWI) – Junge Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Jugendbeauftragte der drei Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Namibia trafen sich zu Planungen für die Vorbereitende Konsultation der Jugend, die im Vorfeld der Vollversammlung vom 3. bis zum 9. Mai in Ondangwa in Nordnamibia stattfinden soll.

Die Mitglieder des örtlichen Planungsteams gehören zu der ersten Generation, die nach Namibias Unabhängigkeit 1990 geboren wurden und aufgewachsen sind. Man nennt sie die „Freigeborenen“ – die born frees.

Zur Vorbereitenden Konsultation werden mehr als 110 Jugenddelegierte aus über 70 Ländern erwartet.

„Wir wollen auf diesem Treffen eine Grundhaltung vermitteln, die in unserer Sprache als ubuntu – Nächstenliebe und Gemeinsinn – bezeichnet wird,” sagt Pfarrerin Helvi Muremi, die eine ländliche Gemeinde der Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (ELKIN) betreut. Sie bringt ihre weltweit gewonnenen Erfahrungen in das Team ein und hat ebenfalls im Lenkungsausschuss des Globalen Netzwerks junger Reformatorinnen und Reformatoren des LWB gearbeitet, das eine möglichst umfassende Teilnahme der Jugend am 500. Reformationsjubiläum und an der nächsten Vollversammlung unterstützt.

Der Leitende Bischof der ELCIN, Dr. Shekutaamba V. V. Nambala, unterstreicht, dass die Jugenddelegierten eingeladen worden seien, um Gemeinden und lutherische Familien in Ondangwa zu besuchen, und das kirchliche Leben in Namibia kennenzulernen.

Wynand Lukas, Vorsitzender des Planungsteams und Student der Sozialarbeit, berichtet über seine Begeisterung für die Planung dieser globalen Versammlung, die zum ersten Mal in der Geschichte des LWB von den drei lutherischen Kirchen Namibias ausgerichtet wird.  „Wir haben ein inspirierendes Programm ausgearbeitet, das wir mit euch teilen möchten. Wir erwarten unsere Gäste voller Begeisterung und Vorfreude. Kommt alle nach Namibia, damit wir durch Gottes Gnade befreit werden."

Kampf gegen soziale Probleme in Namibia

Den „Freigeborenen" in Namibia ist es ein dringendes Anliegen, die sozio-ökonomische Situation in ihrem Land zu verbessern und gerechtere Bildungs- und Arbeitsbedingungen für die Jugend durchzusetzen. So werden die internationalen Jugenddelegierten auf dieser Versammlung nicht nur etwas über die Geschichte Namibias und seine lutherischen Kirchen lernen, sondern auch aus erster Hand erfahren, in welcher Situation sich die erste Generation befindet, die nach der Unabhängigkeit des Landes herangewachsen ist.

Lukas sagt: „Wir müssen über die Probleme sprechen, die unsere jungen Menschen aufgrund von Alkohol- und Drogenmissbrauch, Teenager-Schwangerschaften, HIV und AIDS und Jugendarbeitslosigkeit haben, und wir hoffen, dass wir durch einen Informationsaustausch von den Erfahrungen in anderen Ländern lernen können.“

Bei der Vorbereitung des Programms für die internationalen Delegierten hat sich das Planungsteam mit wichtigen gesellschaftlich relevanten Themen befasst: Wie verhindern wir Kinderhandel? Welche Antwort haben die Kirchen auf geschlechtsspezifische Gewalt? Wie positioniert sich die Kirche im öffentlichen Raum? Auch die Realität des Klimawandels ist in Namibia ein wichtiges Problem. In den vergangenen Jahren ist es aufgrund ausbleibender Regenfälle und der damit verbundenen Dürreperioden immer wieder zu Wassermangel gekommen. Die Region um Ondangwa leidet seit 2013 unter einer anhaltenden Dürreperiode.

LWB-Jugendsekretärin Caroline Bader hofft, dass die Veranstaltung den interkulturellen Austausch fördert: „Wir laden alle Delegierten ein, mit offenem Geist und Herzen zu uns zu kommen und aktiv und voller Energie Einsichten der Jugendarbeit in ihrem jeweiligen Kontext zu vermitteln, damit wir innerhalb der lutherischen Gemeinschaft von den Herausforderungen in anderen Kirchen lernen können. Auf diese Weise werden wir Zeugen einer wirklich globalen Gemeinschaft der Kirchen."