LWB, HIAS und IRW wollen Fremde willkommen heißen

18. Jun. 2021
Dank der Zusammenarbeit zwischen dem LWB und IRW haben die Menschen vor Ort einen Brunnen, der sicheres Trinkwasser liefert. Foto: LWB/IRW

Dank der Zusammenarbeit zwischen dem LWB und IRW haben die Menschen vor Ort einen Brunnen, der sicheres Trinkwasser liefert. Foto: LWB/IRW

Drei große FBOs veranstalten Konferenz „Fremde willkommen heißen – die Zukunft gestalten“

GENF, Schweiz (LWI) – Drei der weltweit führenden jüdischen, islamischen und christlichen humanitären Hilfswerke wollen gemeinsam ihre konfessionell geprägten Maßnahmen gegen die weltweit beispiellose Flüchtlingskrise koordinieren, da immer mehr Menschen aus ihren Heimatländern vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung fliehen.

Islamic Relief Worldwide (IRW), der Lutherische Weltbund (LWB) und das jüdisch-amerikanische Hilfswerk HIAS haben die Durchführung einer Konferenz auf lokaler Ebene tätiger religiöser Führungspersonen beschlossen, um Flüchtlinge weltweit willkommen zu heißen. Die Konferenz „Den Fremden willkommen heißen – die Zukunft gestalten“ wird gemeinsam von diesen drei Hilfswerken in Genf am Weltflüchtlingstag am 20. und 21. Juni 2022 durchgeführt.

Die Konferenz war ursprünglich als eine gemeinsame Verpflichtung von IRW und LWB gegenüber dem ersten Globalen Flüchtlingsforum im Dezember 2019 gedacht und sollte im Oktober 2020 in Deutschland stattfinden. Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste die Veranstaltung verschoben werden. Das hatte zur Folge, dass sich jetzt auch das jüdische Hilfswerk HIAS als offizieller Co-Sponsor engagiert hat.

Durch die Förderung eines umfassenderen Dialogs und den Aufbau von Kontakten zwischen den Akteuren auf der lokalen Ebene und global agierenden Organisationen will die Konferenz das Verständnis für die weltweite Arbeit örtlicher, aus dem Glauben handelnder Akteure verbessern, die den Globalen Pakt für Flüchtlinge umsetzen, auch durch wesentliche Schutzmaßnahmen und Friedensarbeit.

Die Konferenz geht ebenfalls der Frage nach, wie für die lokalen Akteure bessere unterstützende Strukturen zur Durchführung dieser Arbeit bereitgestellt werden könnten, und wie gemeinsames Lernen und beste Praktiken vermittelt werden können, um sie im größeren Maßstab zu replizieren.

Waseem Ahmed, CEO von Islamic Relief Worldwide, sagte:

„Es ist eine Ehre, HIAS in dieser aktiven Partnerschaft begrüßen zu können, die wir mit dem LWB haben und in deren Rahmen wir diese wegweisende Konferenz organisieren. Wir sind gespannt auf die Möglichkeiten, die dieser Dialog bieten wird und mit dessen Hilfe wir beispielhaft die außerordentliche humanitäre Arbeit beschreiben können, die von Glaubensgemeinschaften überall auf der Welt geleistet wird. So bekommen diese an der Basis tätigen Sachwalter Handlungsräume und Führungsaufgaben und können die Herausforderungen beschreiben, mit denen sie konfrontiert werden und die wir gemeinsam bewältigen können. Ich persönlich freue mich darauf, von ihrer Weisheit und Erfahrung zu lernen und ihre Empfehlungen als Teil unserer wertvollen zukünftigen interkonfessionellen Partnerschaft mit dem LWB und HIAS umzusetzen.“

Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes:

„Den Fremden willkommen heißen ist eine Forderung gläubiger Menschen. Wir freuen uns darüber, dass HIAS sich der IRW und dem LWB anschließt. Gemeinsam fühlen wir uns verpflichtet, Flüchtlingen und Binnenvertriebenen zu helfen, uns für ihre Rechte einzusetzen und ihre Würde zu bewahren, damit alle Flüchtlinge und alle Binnenvertriebenen Hoffnung und eine Zukunft haben können.“

Mark Hetfield, Präsident und CEO von HIAS:

„Es ist uns eine Ehre, IRW und LWB gemeinsam in ihren Initiativen zu unterstützen, dass Menschen aller Glaubensrichtungen zusammenstehen zum Wohle der Flüchtlinge. In dem Masse, wie die Zahl der vertriebenen Menschen überall auf der Welt weiter steigt, ist es wichtiger denn je, diese Partnerschaften aufzubauen und unserer Verpflichtung nachzukommen, den Fremden willkommen zu heißen. Die Konferenz im nächsten Jahr wird eine willkommene Gelegenheit bieten, von den Erfahrungen unserer Freunde und Freundinnen, unserer Kollegen und Kolleginnen zu lernen, und ich freue mich schon auf unsere Mitwirkung.“

Mehr als 80 Millionen Menschen sind inzwischen weltweit aus ihrer Heimat vertrieben worden. 85 Prozent der Flüchtlinge werden zurzeit von Entwicklungsländern aufgenommen.

Im Vorfeld der Konferenz arbeiten IRW, LWB und HIAS eng mit anderen aus dem Glauben handelnden Organisationen zusammen, um Konsultationen mit einer breit aufgestellten Gruppe von örtlichen Glaubensgemeinschaften, Netzwerken und Organisationen in Gebieten durchzuführen, die von Massenvertreibungen betroffen sind.

  • Das in Nairobi beheimatete Faith to Action-Netzwerk wird Konsultationen mit seinen zahlreichen interkonfessionellen Mitgliedern in Ost- und Westafrika durchführen.
  • Das „Network of Religious and Traditional Peacemakers“ und Finn Church Aid (FCA) werden Konsultationen für konfessionell handelnde Akteure aus Südasien und Südostasien durchführen, wobei es in erster Linie um junge Erwachsene und die Ziele für nachhaltige Entwicklung im Vertreibungskontext geht.
  • HIAS Europe und „A World of Neighbours“ werden Konsultationen auf europäischer Ebene mit jungen Menschen aus Glaubensgemeinschaften vor dem Hintergrund der Aufnahme von Flüchtlingen auf dem gesamten Kontinent durchführen.