LWB gratuliert Caritas und bestätigt Partnerschaft

30. Mai 2023

Vor dem Hintergrund der Wahl einer neuen Verwaltungsspitze innerhalb des Caritas-Netzwerks katholischer Wohlfahrtsverbände hat der LWB auf die Bedeutung der seit langem bestehenden ökumenischen Zusammenarbeit in der humanitären Hilfe hingewiesen.

Caritas - Alistair Dutton

Der neu gewählte Generalsekretär von Caritas Internationalis, Alistair Dutton. Foto: Daniel Ibáñez

Caritas-Führungsteam neu gewählt, humanitäre Zusammenarbeit bestätigt

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat dem neuen Präsidenten und dem neuen Generalsekretär von Caritas Internationalis zu ihrer Wahl gratuliert und seine Verpflichtung bekräftigt, weiterhin mit der Organisation zusammenzuarbeiten und die am stärksten marginalisierten Gemeinschaften weltweit zu unterstützen. 

Mitte Mai hat Caritas Internationalis, die Dachorganisation der katholischen Sozial- und Entwicklungshilfedienste, ihre Generalversammlung in Rom einberufen. Als neuer Generalsekretär wurde Alistair Dutton von Caritas Scotland (SCIAF) gewählt, sowie Erzbischof Tarcisius Isao Kikuchi aus Japan als Präsident und als neue Vizepräsidentin Kirsty Robertson von Caritas Australia.

Im Anschluss an ihre Reise nach Rom zur Teilnahme an der Versammlung erklärte Maria Immonen, Direktorin der Abteilung für Weltdienst des LWB, „dass die Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund und die gemeinsam geleistete humanitäre Hilfe bereits mit der Gründung des LWB nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen haben.“  In Deutschland, so Immonen, „arbeiten beide Organisationen Hand in Hand und helfen den zahlreichen Geflüchteten, die in der heutigen Zeit überall auf der Welt ein neues Zuhause suchen.“

Unterstützung für die Schutzbedürftigsten

Im Laufe der Jahrzehnte, so berichtet Immonen weiter, hätten LWB und Caritas ihre enge Zusammenarbeit fortgesetzt, um schutzbedürftigen Menschen in Katastrophen- und Konfliktsituationen zu helfen. „Eines der Projekte mit der engsten Zusammenarbeit hatten wir im Sudan vor der Unabhängigkeit Südsudans, wo wir im Rahmen eines offiziellen und registrierten katholisch-lutherischen Werks Menschen geholfen haben, die von dem seit langem bestehenden Bürgerkrieg betroffen waren.“

Caritas-Generalsekretär Dutton erinnert sich ebenfalls an die Zusammenarbeit mit LWB-Kolleginnen und Kollegen sowie Partnerorganisationen im Sudan während seiner Zeit als humanitärer Direktor des katholischen Netzwerks Caritas Internationalis. „Ich habe zu unterschiedlichen Zeitpunkten in meiner beruflichen Laufbahn mit dem LWB und anderen christlichen humanitären Organisationen zusammengearbeitet“, sagte er und beschrieb diese Partnerschaften als „lebendigen Ausdruck der Liebe Gottes für diejenigen unter uns, die am schutzbedürftigsten sind, und der christlichen Pflicht der Nächstenliebe.“

Dutton fuhr fort: „Die ökumenische Zusammenarbeit in der humanitären Hilfe ist für mich sehr wichtig – nicht nur aufgrund der damit verbundenen Botschaft der Einheit der Christen, die sich um die Ärmsten in den Randbezirken kümmern, sondern auch aus dem Grund, dass wir gemeinsam am effektivsten arbeiten. Als neuer Generalsekretär von Caritas Internationalis fühle ich mich der Zusammenarbeit mit dem LWB, dem ACT-Bündnis und anderen christlichen Hilfswerken auch anderer Glaubensrichtungen zutiefst verpflichtet.“ 

Stärkerer Zusammenhalt 

Im Jahre 2016 haben der damalige LWB-Präsident Munib Younan und  Generalsekretär Martin Junge gemeinsam mit Papst Franziskus in Malmö, Schweden einen Gottesdienst zum Gedenken an das 500-jährige Reformationsjubiläum gehalten. Damals wurde diese Partnerschaft durch eine Absichtserklärung von Caritas und LWB offiziell besiegelt. Diese Verpflichtung wurde weiterhin bestärkt durch die Erklärung über eine „gemeinsame Vision“, unterzeichnet von Immonen und dem damaligen Caritas-Generalsekretär Aloysius John in Rom im Jahre 2021. 

Diese globale Partnerschaft hat in anderen Teilen der Welt auf lokaler Ebene zu Fortschritten geführt, zum Beispiel in Nepal, wo beide Organisationen auf Landesebene eine Vereinbarung über eine engere Zusammenarbeit in Entwicklungsprojekten z. B. für die Trinkwasserversorgung ländlicher Gemeinschaften unterzeichnet haben. Der LWB arbeitet eng mit Caritas in Syrien zusammen, um den Überlebenden des Erdbebens im Februar 2023 besser helfen zu können. 

Immonen wies darauf hin, dass die Zusammenarbeit nahe an der Basis „von der Situation und von der Länge der Partnerschaft abhängt, aber auch davon, wie gut sich die Kolleginnen und Kollegen kennenlernen.“ Die Caritas, so fügte sie hinzu, „wird immer von der Bischofskonferenz beauftragt, die Einfluss auf die Funktion lokaler Strukturen nimmt.“ Sie verwies aber auch auf die Bedeutung dieser ökumenischen Zusammenarbeit als praktisches Zeugnis „für den Aufruf, gemeinsam zusammenzustehen zum Dienst an unserem Nachbarn.“ Abschließend sagte sie: „Wir haben uns gefunden, und wir werden auch weiterhin in erster Linie nach Möglichkeiten einer konkreteren Zusammenarbeit bei Einsätzen vor Ort suchen.“ 

LWB/P. Hitchen