Lutherische Kirche hilft nach Erdbeben in Kumamoto

3. Mai 2016
Diese Kirche wurde Erdbebenopfern als Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Foto: ELKJ

Diese Kirche wurde Erdbebenopfern als Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Foto: ELKJ

Schwere Schäden auch an lutherischen Kirchen und Schulen

Kumamoto (Japan)/Genf, 3. Mai 2016 (LWI) – Die Evangelisch-Lutherische Kirche Japans (ELKJ) hat in der Stadt Kumamoto ein Katastrophenhilfeprogramm gestartet, in dessen Rahmen Schulen und ihre ältesten Kirchen wiederaufgebaut werden sollen, die bei dem Erdbeben auf der südjapanischen Insel Kyushu zerstört worden sind.

„Dieses massive und anhaltende Erdbeben hat viele [Einrichtungen] beschädigt“, schreibt ELKJ-Präsident Pfr. Tadahiro Tateyama, der mit einem offenen Brief um Unterstützung bittet. Viele Menschen in den betroffenen Gebieten fürchteten weiter um ihr Leben angesichts der mehr als 790 Nachbeben in der Woche nach dem schlimmsten Erdstoss Mitte April, so Tateyama.

Das Beben der Stärke 7,3 traf vor allem die auf Kyushu gelegene Präfektur Kumamoto. Örtliche Medien berichten von etwa 50 Todesopfern, über 260 Verletzten und mehr als 90.000 Menschen, die in Notunterkünften Zuflucht suchen mussten. Auch sieben Kirchen und zwei Schulen der ELKJ wurden beschädigt.

Seit 123 Jahren gibt es in Kumamoto LutheranerInnen. Die Einrichtungen der lutherischen Kirche haben einen sehr guten Ruf. Sie bieten qualitativ hochwertige Bildungsmöglichkeiten, versorgen Menschen mit Behinderungen und stellen weitere Leistungen der Sozialfürsorge bereit.

Tateyama betont, akut gehe es um Katastrophenhilfe und die Wiederherstellung der Existenzgrundlagen der betroffenen Bevölkerung. Die Wasserversorgung in der Stadt sei mittlerweile grossteils wiederhergestellt. Die ELKJ habe ein Nothilfeteam in das betroffene Gebiet entsandt, weitere Hilfsorganisationen sowie vom Staat entsandte HelferInnen seien ebenfalls vor Ort. Das ELKJ-Team sei beteiligt am Aufbau provisorischer Wohneinheiten sowie an der Räumung von Trümmern und Schutt.

Der Wiederaufbau bzw. die Instandsetzung der lutherischen Kirchen und Schulen werde aufwendiger sein und auch zusätzliche Mittel erfordern, erläutert der Kirchenpräsident in seinem Schreiben, in dem er „die LutheranerInnen im ganzen Land und die lutherische Familie weltweit“ um Hilfe bittet.

LWB-Vizepräsidentin Eun-hae Kwon erklärte sich im Namen der asiatischen Region solidarisch mit den Menschen und Kirchen in Japan: „Gott, der mit Ihnen war und Ihnen die Kraft geschenkt hat, die Folgen des Tsunami und des Erdbebens 2011 zu bewältigen und Ihr Land nach der damaligen Verwüstung wieder aufzubauen, sei auch nun bei Ihnen und schenke Ihnen Kraft und Hoffnung in dieser schweren Zeit und während des Wiederaufbaus.“

Die ELKJ bittet um Unterstützung für ihre Hilfsmassnahmen. Weitere Informationen bei Asienreferent Pfr. Dr. Philip Lok.

Caption: Diese Kirche wurde Erdbebenopfern als Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Foto: ELKJ