Lutheraner und Anglikaner helfen südsudanesischen Flüchtlingen

27. Mai 2020
Der Bischof der Diözese Kajo-Keji im Südsudan, The Rt. Rev. Emmanuel Murye, spricht bei einem so genannten „road drive“, einer Art bewegter Kundgebung im Rahmen einer gemeinsam mit dem LWB durchgeführten Kampagne zu südsudanesischen Flüchtlingen. Mit dieser Art der Kundgebung sollen die Flüchtlinge in den Camps und Siedlungen für COVID-19 sensibilisiert und gleichzeitig große Menschenansammlungen vermieden werden. Foto: K. Logi/LWB-Uganda

Der Bischof der Diözese Kajo-Keji im Südsudan, The Rt. Rev. Emmanuel Murye, spricht bei einem so genannten „road drive“, einer Art bewegter Kundgebung im Rahmen einer gemeinsam mit dem LWB durchgeführten Kampagne zu südsudanesischen Flüchtlingen. Mit dieser Art der Kundgebung sollen die Flüchtlinge in den Camps und Siedlungen für COVID-19 sensibilisiert und gleichzeitig große Menschenansammlungen vermieden werden. Foto: K. Logi/LWB-Uganda

Gemeinsame Programme und Bewusstseinsbildung sondiert

MOYO, Uganda/KAJO-KEJI, Südsudan/GENF (LWI) – Die Diözese Kajo-Keji der Bischöflichen Kirche im Südsudan und das Länderprogramm des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Uganda erkunden derzeit Möglichkeiten für ein gemeinsames grenzübergreifendes Engagement, um die südsudanesischen Flüchtlinge in Uganda zu unterstützen.

Dieses gemeinsame Engagement der Diözese, praktisch umgesetzt durch ihren Entwicklungshilfearm „Organisation für Glauben, Entwicklung und Nothilfe“ (FADRA), und LWB-Uganda könnte die Themenbereiche Kapazitätsaufbau, Trauma-Verarbeitung und die Zurüstung lokaler Gemeinschaften zur Unterstützung der südsudanesischen Flüchtlinge umfassen, die nun im Norden Ugandas leben.

Gemeinsame Sensibilisierung zu COVID-19

Der Bischof der Diözese Kajo-Keji, Emmanuel Murye, hat jüngst an einer Sensibilisierungskampagne von LWB-Uganda zu COVID-19 in der Flüchtlingssiedlung Palorinya im Norden Ugandas mitgewirkt. Bei einem so genannten „road drive“, einer Art bewegter Kundgebung, durch die Menschenansammlungen vermieden werden sollen, sprach er zum Beispiel über die Risiken und Gefahren, die mit nicht genehmigten Grenzübertritten einhergingen. Einige der Flüchtlinge waren nämlich in den Südsudan zurückgekehrt, um nach ihren Häusern und Familienangehörigen zu sehen, die dortgeblieben waren. Sie riskierten damit nicht nur ihren Flüchtlingsstatus, ihre Lebensmittelrationen und weitere Hilfsleistungen in Uganda, sondern es würde dadurch auch das Risiko steigen, dass sie das Coronavirus in das besonders gefährdete Flüchtlingslager trügen.

„Wir sind sehr dankbar für die Mitwirkung des Bischofs an diesen jüngsten Bewusstseinsbildungs- und Sensibilisierungskampagnen. Die Stimme von religiösen Führungspersonen hat bei Flüchtlingen einen großen Stellenwert. Sie kennen ihn, sie sind sein Volk, daher ist es wahrscheinlich, dass viele Menschen seinen Ratschlägen und Hinweisen, wie man die Verbreitung von COVID-19 begrenzen kann, Folge leisten werden“, sagt Jesse Kamstra, LWB-Vertreter in Uganda.

Intensivere Zusammenarbeit über die Grenze hinweg

Die Unterzeichnung des Dokuments über die Einstellung der Feindseligkeiten im Dezember 2017, das Grundlage für eine dauerhafte Waffenruhe war, und das im September 2018 wiederbelebte Friedensabkommen haben die Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden im Südsudan gestärkt. Dies betrifft besonders die 2,3 Millionen südsudanesischen Flüchtlingen in den Nachbarländern Uganda, Kenia und Äthiopien.

Der LWB arbeitet seit Langem mit den Menschen in den Flüchtlingslagern und Flüchtlingssiedlungen in diesen Ländern und hat seine grenzübergreifenden Kooperationen nicht nur mit anderen LWB-Länderprogrammen, sondern auch mit anderen Partnerorganisationen und Partnern, die aus dem Glauben heraus handeln, im vergangenen Jahr ausgebaut. Die Diözese Kajo-Keji liegt im südsudanesischen Staat Equatoria, der wiederum an der Grenze zu Uganda liegt. In dieser Region waren die Unruhen 2016 ausgebrochen und viele der Flüchtlinge, die LWB-Uganda in den Flüchtlingssiedlungen Palorinya und Moyo unterstützt, stammen von dort.