Lebenslanges Engagement für die Ökumene

17. Apr. 2015
Pfr. Dr. Philip Potter und seine Frau, die emeritierte Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter, 2006. Foto: Igor Sperotto/ÖRK

Pfr. Dr. Philip Potter und seine Frau, die emeritierte Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter, 2006. Foto: Igor Sperotto/ÖRK

LWB würdigt Pfr. Dr. Philip Potter (1921-2015)

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat den ehemaligen Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pfr. Dr. Philip Potter, der am 31. März im Alter von 93 Jahren verstorben ist, als Giganten unter den ökumenischen Führungspersönlichkeiten gewürdigt.

„Der LWB dankt Gott für Pfr. Potters Leben und Zeugnis und wir bitten in diesem Moment der Trauer und des Leids um Gottes überreiche Liebe und Gnade“, so Generalsekretär Pfr. Martin Junge in einem Kondolenzschreiben an Potters Witwe, Bärbel Wartenberg-Potter, emeritierte Bischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Potter, in dessen Andenken am 16. April ein Abschiedsgottesdienst gefeiert wurde, wirkte von 1972 bis 1984 als dritter Generalsekretär des ÖRK. Von 1960 bis 1968 war er Vorstandsvorsitzender des Christlichen Studentenweltbundes (WSCF). Einen weltweiten Namen machte sich Potter mit seinem Engagement für die Kirchen in ihrem Ringen um Gerechtigkeit und Frieden.

„Die ökumenische Bewegung hat durch Pfr. Potters lebenslanges, fruchtbares Engagement reichen Segen erfahren. Wie er im Christlichen Studentenweltbund und im Ökumenischen Rat der Kirchen Führungsverantwortung ausübte, das hat Generationen von ChristInnen in ihrem Zeugnis und Dienst inspiriert“, so Junge.

Potter wurde in Roseau (Dominica) geboren und verstarb in Lübeck (Deutschland). Er war Mitarbeiter der Methodistischen Missionsgesellschaft (Methodist Missionary Society) in London und vertrat 1947 die Christliche Studentenbewegung Jamaikas auf der Weltkonferenz christlicher Jugend in Oslo (Norwegen).

1954 wechselte Potter in die Jugendabteilung des ÖRK nach Genf.

Seine erste Ehefrau, die Musikerin und Komponistin Doreen Potter, Tochter eines jamaikanischen methodistischen Geistlichen, verstarb 1980 an Krebs. 1985 heiratete Potter ein zweites Mal.

Im Jahr 2009 schuf der WSCF den Philip Potter Fund, dessen Mittel dazu dienen, jungen Menschen ökumenische Leitungskompetenzen zu vermitteln, und der ÖRK benannte seine Bibliothek um in Philip Potter Library.

Seine prophetische Stimme, die zu Frieden mit Gerechtigkeit aufrief, ungerechte Systeme hinterfragte und die Kirchen zu Offenheit und Inklusion ermutigte, werde, so Junge, auch weiterhin in den Herzen vieler Menschen weltweit nachhallen.

„Wir sprechen unser tiefstes Mitgefühl aus und beten darum, dass Sie und alle, die Philip liebten und bewunderten, angesichts dieses Verlustes Gott in seiner liebende Gegenwart noch näher bei sich spüren, getragen von der Fürbitte und der Liebe Vieler weltweit“, schloss der LWB-Vertreter.