Kontinuierliche lutherische Reformation braucht Kreativität der jungen Generation

31. Aug. 2015
LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge ermutigt in Wittenberg junge ReformerInnen, Gottes Berufung zur Mission und zum Dienst in der Welt zu leben. Foto: LWB/Marko Schoeneberg

LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge ermutigt in Wittenberg junge ReformerInnen, Gottes Berufung zur Mission und zum Dienst in der Welt zu leben. Foto: LWB/Marko Schoeneberg

LWB-Generalsekretär Junge ermutigt Jugend, neue Ideen einzubringen

Lutherstadt Wittenberg (Deutschland)/Genf, 31. August 2015 (LWI) – Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Martin Junge, hat junge Erwachsene aus den LWB-Mitgliedskirchen ermutigt, kreativ Ideen zu entwickeln, die den LWB bei der Zukunftsplanung unterstützen.

„Ich verspreche, wir werden auf das hören, was Sie uns vorlegen, denn wenn wir die nächsten Schritte gehen, wollen wir das gemeinsam mit der jungen Generation im LWB tun“, bekräftigte Junge vor den 140 Delegierten des Globalen Netzwerks Junger ReformerInnen, die vom 23. August bis 4. September 2015 in der Stadt der Reformation zur Werkstatt Wittenberg zusammengekommen sind.

Die Werkstatt steht unter dem Motto „Befreit durch Gottes Liebe – um die Welt zu verändern“ und vermittelt den Teilnehmenden im Rahmen von Podien und Kleingruppengesprächen Wissen über die Arbeit des LWB mit seinen Mitgliedskirchen und seine ökumenischen und interreligiösen Beziehungen, sein Engagement u. a. für Menschenrechte, Gendergerechtigkeit und Klimaschutz sowie seinen internationalen diakonischen Einsatz.

Der Generalsekretär erinnerte die Jugenddelegierten in seinem Referat über den LWB daran, dass die junge Generation in der Vergangenheit immer wieder wesentliche Beiträge zum LWB geleistet habe. Die Tagung in Wittenberg verkörpere aus seiner Sicht auf starke Weise die Kirchengemeinschaft.

„Seit seiner Gründung hält der LWB fest an seiner Berufung, zusammenzukommen, damit wir einander begegnen und gegenseitige Beziehungen und den Austausch pflegen können. Dies ist besonders wichtig in der heutigen, von Fragmentierung und Polarisierung geprägten Zeit“, führte Junge aus. Er verwies auf die Kirchenleitenden, die sich 1947, in der Phase nach dem Zweiten Weltkrieg, entschlossen, den LWB zu gründen.

„Sie hätten sich auch damals dafür entscheiden können, in der Fragmentierung zu verbleiben. Aber wegen ihrer christlichen Berufung in der Taufe hatten sie – so wie wir hier – eine besondere Einsicht zum Evangelium Jesu Christi – dass es nämlich darum geht, unsere Nächsten zu lieben und ihnen zu dienen.“

Junge ermutigte die jungen Menschen, sich von der grundlegenden Botschaft der Rechtfertigung allein aus Glauben leiten zu lassen und den LWB bei der Verwirklichung von Gottes Ruf zur Mission und zum Dienst in der Welt zu unterstützen. Dabei gehe es nicht darum, „wer wir sind und was wir tun, sondern wer Gott ist und was er tut.“

Der Beitrag der jungen Generation im LWB erfolge besonders auch durch ihre Beteiligung an den Leitungsgremien. Der Generalsekretär verwies in diesem Zusammenhang auf den Beschluss der Vollversammlung 1984, bei allen LWB-Tagungen müsse für einen Jugendanteil von 20 Prozent gesorgt werden, betonte aber, darüber hinaus müsse gewährleistet sein, dass Jugenddelegierte die Möglichkeit haben, sinnvoll mitzuwirken und mitzuentscheiden.

Junge erklärte sich überzeugt, das Globale Netzwerk, das aus wiederholten derartigen Anstrengungen erwachsen sei, werde dazu beitragen, dass die Ideen der jungen Generation dem LWB auch für die nächsten 500 Jahre zugutekommen.

Der Generalsekretär bekräftigte die Entschlossenheit des LWB, auch weiterhin junge Menschen dabei zu unterstützen, dass sie Führungsverantwortung übernehmen, wie dies etwa bei der Kampagne des LWB für Klimagerechtigkeit oder auch im LWB-Rat und in anderen Prozessen bereits der Fall sei.

Pauline Mumia