Island: Jugend sammelt für Uganda

3. Apr. 2018
Wer sich nach dem Gottesdienst eine leckere Waffel gönnt, unterstützt mit dem Kauf Kinder in Uganda. Foto: Stefan Mar Gunnlaugsson/ELKI

Wer sich nach dem Gottesdienst eine leckere Waffel gönnt, unterstützt mit dem Kauf Kinder in Uganda. Foto: Stefan Mar Gunnlaugsson/ELKI

Jugendsonntag der isländischen Kirche unterstützt HIV/Aids-Waisen

Reykjavik (Island)/Genf (LWI) – Das nördlichste Land der Erde zeigt sich solidarisch mit Afrika südlich der Sahara: Junge Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche Islands (ELKI) haben 500.000 IKR (5.000 USD) für das Weltdienstprogramm des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Uganda gesammelt. Ursprünglich sollte mit der Spende in Westuganda die Errichtung eines Waisenhauses in Massivbauweise finanziert werden, in dem Kinder ein neues Zuhause finden, die durch HIV/Aids einen oder beide Elternteile verloren haben. „Es ist viel mehr zusammengekommen, als wir erwartet haben – mit diesem Betrag können jetzt vier Steinhäuser gebaut werden“, erklärte nun Stefán Már Gunnlaugsson von der isländischen Kirche.

Alljährlich veranstaltet die ELKI Anfang März ihren Jugendsonntag, in dessen Rahmen Gemeinden in ganz Island die junge Generation zu Gottesdiensten, zum gemeinsamen Lernen und zum Austausch darüber einladen, was Kirchesein aus ihrer Sicht bedeutet. Dieses Jahr unterstützte die Jugend im Dekanat Kjalarnes in der isländischen Hauptstadt Reykjavik aus diesem Anlass über die Organisation Icelandic Church Aid (ICA) ein Projekt in Uganda.

Kuchenverkauf und Haussammlung

Kinder und Jugendliche aus Keflavík, Garð, Sandgerði, Grindavík, Hafnarfjordur, Álftanes, Garðabæ und Kjalarnesi beteiligten sich aktiv an der Aktion. Auf unterschiedlichen Wegen sammelten sie Spenden: im Rahmen von Kollekten, beim Kaffee- und Kuchenverkauf nach Gottesdiensten und durch eine Haussammlung, bei der es ihnen auch um die Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung ging. „Ich mache mit, weil ich möchte, dass alle ein Zuhause haben. Alle Kinder auf der Welt sollten gleich sein“, erklärte eine Teilnehmerin.

Die Unterstützung für das LWB-Projekt läuft bereits im zweiten Jahr. 2017 hatte die ELKI-Jugend den Bau von zwei Backsteinhäusern für HIV/Aids-Waisen finanziert. Zu jedem der Häuser gehört auch ein Regenwassertank – ein großer Bonus in einem Land, wo Trinkwasser knapp ist. Die verbleibenden Mittel wurden dafür verwendet, die Kinder für Gesundheitsrisiken und Hygiene zu sensibilisieren.

ICA unterstützt die LWB-Weltdienstarbeit in Uganda schon seit 2006. So finanziert das diakonische Werk der ELKI das Förderprojekt für junge Menschen, das der LWB in der ugandischen Hauptstadt Kampala betreibt: Erst kürzlich hat ein Jahrgang das berufsbildende Programm abgeschlossen und wurde mit einem Startpaket entlassen, das den jungen Menschen den Einstieg in die berufliche Selbständigkeit erleichtern soll.

Auch von HIV/Aids betroffene ugandische Familien unterstützt ICA bereits seit über einem Jahrzehnt. Seit 2006 fließen entsprechende Mittel in die Distikte Rakai, Lyantonde und Sembabule, an die lokale Initiative Rakai Community Based AIDS Organization (RACOBAO), die ihre Wurzeln im Ugandaprogramm von LWB-Weltdienst hat.

Nachhaltigkeit

Als grundsätzliches Ziel arbeitet ICA auf eine Stärkung der Nachhaltigkeit in Gemeinwesen hin. Dazu sollen der Zugang der Menschen zu Wasser, Nahrungsmitteln und Bildung sowie ihre Existenzgrundlagen verbessert werden. „Bei der Arbeit von Icelandic Church Aid in Island und im Ausland geht es darum, das Leben der Menschen und die gesellschaftliche Situation positiv zu beeinflussen, Menschenrechte und Gleichheit zu wahren und die Lebensgrundlagen derjenigen zu verbessern, die von Armut betroffen sind“, erläuterte hierzu ICA-Geschäftsführer Bjarni Gíslason.