„Gewalt kann den Konflikt nicht lösen“

19. Okt. 2015
Bildunterschrift: ACT Alliance hilft in Gaza. Foto: ACT Alliance/Paul Jeffrey

Bildunterschrift: ACT Alliance hilft in Gaza. Foto: ACT Alliance/Paul Jeffrey

Erklärung des ACT Palestine Forum fordert Schutz der Zivilbevölkerung und Zugang zu den heiligen Stätten

Jerusalem/Genf, 16. Oktober 2015 (LWI) – Angesichts der Gewalt in Palästina und Israel und besonders in Jerusalem hat das ACT Palestine Forum eine Erklärung veröffentlicht und darin die tiefe Besorgnis geäussert über „den Verlust von Menschenleben und das menschliche Leid, das wir in diesen Tagen in Palästina und Israel erleben.“

Das Forum besteht aus örtlichen Kirchen sowie kirchennahen Entwicklungsorganisationen und humanitären Organisationen, darunter auch dem Lutherischen Weltbund (LWB), und verurteilt nachdrücklich Gewalttaten wie „die Ermordung israelischer und palästinensischer Zivilpersonen, den Einsatz unverhältnismässiger Gewalt durch die israelische Polizei und Armee gegen Protestierende, aussergerichtliche Tötungen, Kollektivstrafen in Form von Ausgangssperren, Abriegelung palästinensischer Viertel und Häuserzerstörungen in Ostjerusalem als Strafaktionen.“

„Wir sind davon überzeugt, dass Gewalt diesen Konflikt nicht lösen kann“, heisst es in der Erklärung. Die Unterzeichnenden, darunter als LWB-Mitgliedskirche die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land und das örtliche LWB-Büro in Jerusalem, rufen die internationale Gemeinschaft zu Verhandlungen auf, „die zu einem Ende der israelischen Besatzung führen“, sowie zu Massnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung. Die Erklärung fordert Religionsführerinnen und Religionsführer ebenfalls auf, sich für den Schutz und den freien Zugang zu den heiligen Stätten in Jerusalem und im Heiligen Land zu verwenden.

Das Forum appelliert an seine Partner und an die Gläubigen, „sich für eine Vision von Frieden, Gerechtigkeit, Hoffnung und Würde für Palästina und Israel stark zu machen, besonders in Zeiten wie diesen, in denen Jung und Alt gleichermassen von der Verzweiflung niedergedrückt werden und sie den Mut verlieren, da es keinen tragfähigen Friedensprozess gibt.“

Der LWB kümmert sich seit mehr als 60 Jahren um die Belange der palästinensischen Flüchtlinge in den palästinensischen Gebieten in Form von beruflichen Bildungsmassnahmen, Stipendien und materiellen Hilfen. Das Auguste Viktoria-Krankenhaus des LWB auf dem Ölberg in Jerusalem bietet palästinensischen Patientinnen und Patienten aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen spezielle Behandlungen an und verfügt über ein Krebszentrum, eine Dialysestation und eine Abteilung für Pädiatrie. Durch seinen Vorsitz im ACT Palestine Forum ist der LWB aktiv am anwaltschaftlichen Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung beteiligt.

 

Die Erklärung finden Sie unter diesem Link