Förderung guter Führungsstrukturen in den lutherischen Kirchen Nord- und Südamerikas

29. Mai 2018
Feiern und Gebete waren wichtige Momente während der Konferenz. Foto: LWB/Eugenio Albrecht

Feiern und Gebete waren wichtige Momente während der Konferenz. Foto: LWB/Eugenio Albrecht

„Die lutherische Lehre ist dieselbe, aber der soziale Kontext unterscheidet sich.“

Buenos Aires, Argentinien (LWI) - Die Ermächtigung der Kirchen für ihre Missionsaufgabe war ein Hauptthema der Führungskräfte-Konferenz der Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in den Regionen Nordamerika, Lateinamerika und Karibik.

Die Konferenz fand vom 9. Mai bis zum 12. Mai in Buenos Aires, Argentinien statt. Das Thema lautete „Let‘s Go! Lutherische Kirchen. Mission in Bewegung.“

Im Verlauf der Konferenz haben sich die Kirchen über die wichtigsten Aspekte ihrer Missionsarbeit ausgetauscht und über Herausforderungen und Alternativen zu gängigen Praktiken diskutiert. Zu den erörterten Themen gehörten: Nachhaltigkeit der Kirchen, Klimawandel, Wachstum und Fortschritte in der Mission, Notwendigkeit stärkerer Kirchen, Führungsqualitäten, christliche Ausbildung, Erneuerung der Jugendarbeit, Mission im Kontext, Migration, soziale Gewalt und Gewalt gegen Frauen sowie Mitgliederschwund in einzelnen Kirchen.

„Die Kirchen in der Region sehen sich vor die Herausforderung gestellt, in schwierigen sozialen Realitäten zu arbeiten, aber diese Realitäten rufen uns auf, mit unseren prophetischen Aktionen in Kontexten fortzufahren, in denen wir unsere Missionsarbeit entwickeln“, heisst es in der Konferenzbotschaft.

Reiches historisches Vermächtnis und Grundlagen der theologischen Ausbildung

In der Botschaft heisst es weiterhin, dass die Kirchen ihre Missionsarbeit zwar in unterschiedlichen geographischen Kontexten und zu unterschiedlichen Zeiten leisteten, dass es dafür aber eine gemeinsame Glaubensgrundlage gebe.

„Wenn wir darüber nachdenken, wie wir zu unserer gegenwärtigen Missionsarbeit gefunden haben, erkennen wir durch die Geschichte jeder einzelnen unserer Kirchen, dass die lutherische Lehre identisch ist, aber die sozialen Rahmenbedingungen unterschiedlich sind.

Es haben sich unterschiedliche Formen der Theologie entsprechend der Art und Weise entwickelt, wie Missionsarbeit in den einzelnen Kirchen ausgeführt wurde. Historische Ereignisse, die prägend für die Mission waren, haben zur Identifizierung spezifischer Aspekte der seelsorgerischen und theologischen Ausbildung beigetragen. Seit 2015 arbeiten diverse Kirchen in der Region gemeinsam mit theologischen Instituten in der Region in der Pfarrausbildung zusammen.

„Auf einer allgemeinen Ebene kommen wir zu dem Schluss, dass eine selbstkritische Betrachtung von Fragen der Liturgie, der theologischen Ausbildung und des Wachstums und des Erstarkens der Kirchen erforderlich ist“, heisst es in der Botschaft.

Möglichkeiten für Ausbau und Festigung von Beziehungen

Pfarrerin Dr. Patricia Cuyatti, LWB-Regionalreferentin für Lateinamerika und die Karibik, erklärte, die Konferenz sei extrem wichtig für die beiden Regionen gewesen, denn obwohl sie in der Missionsarbeit vor den gleichen Herausforderungen stünden, könnten sie doch viel voneinander lernen, und die Konferenz habe eine gute Gelegenheit dafür geboten.

„Die Kirchen haben die Möglichkeit, ihre Beziehungen auszubauen sowie Prioritäten zu formulieren und zu fördern, zum Beispiel auf der Ebene der Frauen- und Jugendnetzwerke.“

Die Kirchen in Lateinamerika und der Karibik haben die Absicht, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen. Hierzu bieten sich Netzwerke für die theologische Ausbildung und die Pfarrausbildung in der Region an.

„Ich sehe, dass beide Regionen in der Zukunft profitieren können, wenn sie Wege zur Festigung ihrer Beziehungen im Interesse gemeinsamer Aufgaben wie die theologische Ausbildung und die Pfarrausbildung und die Missionsarbeit finden“, sagte Pfarrerin Dr. Cuyatti.