Einladung zur „Zeit der Schöpfung“ 2021

27. Aug. 2021
Eine Kerze wird während eines "Gebets für den Regenwald" entzündet. Dies fand 2019 im Rahmen der Cumbre Social por el Clima während der Welt-Klimakonferenz COP25 in Madrid, Spanien, statt. Foto: LWB/Albin Hillert

Eine Kerze wird während eines "Gebets für den Regenwald" entzündet. Dies fand 2019 im Rahmen der Cumbre Social por el Clima während der Welt-Klimakonferenz COP25 in Madrid, Spanien, statt. Foto: LWB/Albin Hillert

LWB-Generalsekretär nimmt gemeinsam mit ökumenischen Partnern am Eröffnungsgebet teil

GENF, Schweiz (LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) eröffnet gemeinsam mit ökumenischen Partnern in aller Welt am Mittwoch, 1. September, die „Zeit der Schöpfung“ mit einem Online-Gottesdienst. Der Generalsekretär des LWB, Martin Junge, wird gemeinsam mit Leitungspersonen und anderen Vertretenden aus der weltweiten ökumenischen Familie an dem Gottesdienst teilnehmen. Das diesjährige Thema der „Zeit der Schöpfung“ lautet „Ein Haus für alle? Den Oikos Gottes erneuern“. Im Gottesdienst kommen auch Christinnen und Christen mit Wurzeln amerikanischer Ureinwohner und der Maori zu Wort.

Die „Zeit der Schöpfung“ dauert vom 1. September, dem Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, bis zum 4. Oktober, dem Festtag des Heiligen Franziskus. Sie ist eine Einladung zum Gebet, zu Aktionen und Kampagnen, um für die Schöpfung zu danken und unsere Berufung zur Bewahrung der Schöpfung zu erneuern.

"Oikos ist ein griechisches Wort für das ‚gemeinsame Haus‘", erklärt Pfarrer Dr. Chad Rimmer. Er ist Vorsitzender des Ökumenischen Lenkungsausschusses für die „Zeit der Schöpfung“ und LWB-Referent für lutherische Theologie und Praxis. "Es ist eine Einladung, sich in der Berufung zu vereinen, gerechte und nachhaltige politische, soziale und wirtschaftliche Systeme neu zu gestalten, die die lebensspendenden ökologischen Grenzen der Erde zu respektieren.“

Bereits seit 2003 würden christliche Gemeinschaften aus aller Welt zusammen für das gemeinsame Haus beten, handeln und sich engagieren, sagte er weiter. Weil aber der Klimanotstand und die Umweltkrise nach wie vor auf einem gefährlich hohen Niveau verharrten, seien noch mehr entschlossenes und gemeinsames Beten und mehr zielgerichtetes und vereintes Handeln notwendig.

„Leider wissen wir sehr genau, dass wir Lebensräume zerstören und Ökosysteme destabilisieren, was dazu führt, dass wir zahlreiche Arten in alarmierender Geschwindigkeit auslöschen. Zudem werden Mitglieder der Menschheitsfamilie aufgrund von klimabedingter Unsicherheit und klimabedingten Konflikten gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen“, sagte Rimmer.

„Wir müssen sicherstellen, dass alle Geschöpfe hier ein gerechtes Zuhause finden, wenn wir wollen, dass das Leben auf unserem Planeten weiterhin blüht. Und das verlangt ökologische, wirtschaftliche und technologische Lösungen, die in einer Vision von Gerechtigkeit verwurzelt sind, die allen Geschöpfen Würde zugesteht“, erläuterte Rimmer. „Wir hoffen, dass die Einheit der ökumenischen Bewegung im Engagement für die Bewahrung der Schöpfung durch diese Zeit der Schöpfung auf eine Art und Weise gestärkt wird, die sicherstellt, dass alle Geschöpfe hier ein Zuhause haben, in dem sie sich entfalten und an der Erneuerung von Gottes oikos teilhaben können.“

Von LWB/A. Weyermüller

Viele Kirchen der ökumenischen Familie feiern die Zeit der Schöpfung (auch kurz „Schöpfungszeit“ genannt) jedes Jahr vom 1. September bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des Franz von Assisi in verschiedenen westlichen Kirchentraditionen. Für die lutherische Kirchengemeinschaft ist die Zeit der Schöpfung als liturgische Zeit des Betens und Handelns eine Gelegenheit, ihr Bekenntnis und ihre Selbstverpflichtung zu bekräftigen, sich für die Bewältigung einer der größten Krisen unserer Zeit – des Klimawandels – zu engagieren. Das Thema für die Zeit der Schöpfung 2021 ist „Ein Haus für alle? Den Oikos Gottes erneuern“.