Das Geschenk, Brüder und Schwestern zu sein

18. Okt. 2017
LUCCWA-Kirchenleitende und LWB-Generalsekretär Martin Junge auf dem Leitungskonferenz in Monrovia, Liberia. Foto: LWB/Felix Samari

LUCCWA-Kirchenleitende und LWB-Generalsekretär Martin Junge auf dem Leitungskonferenz in Monrovia, Liberia. Foto: LWB/Felix Samari

Lutherische Kirchenleitende setzen sich ein für mehr Stabilität in Westafrika

MONROVIA, Liberia/GENF (LWI) – Lutherische Kirchenleitende in Zentral- und Westafrika haben gemeinsame Initiativen gefordert, um Armut und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten in der Region zu überwinden und die Unterstützung von Seiten des Lutherischen Weltbunds (LWB) deutlich zu machen.

Während der Konferenz der Kirchenleitenden der Lutherischen Gemeinschaft in Zentral- und Westafrika (Lutheran Communion in Central and Western Africa – LUCCWA), die von der Lutherischen Kirche in Liberia (LCL) ausgerichtet wurde, kamen die Delegierten überein, die Arbeitsschwerpunkte Nachhaltigkeit, Gendergerechtigkeit und Beteiligung der Jugend am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben strategisch in die laufenden Arbeiten zu integrieren.

Auf der Tagung vom 22. bis 24. September in der Hauptstadt Monrovia riefen sie auch zu Gebeten, Solidaritätsaktionen und Fürsprache für Menschen auf, die unter politischen Unsicherheiten, Bürgerkriegen oder Katastrophen leiden – besonders in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, Nigeria und Sierra Leone. Die Delegierten verpflichteten sich, ihre jeweiligen Kirchen bei der Entwicklung von Plänen zur Stabilisierung der LWB-Subregion zu unterstützen.

Während der Diskussionen über das Programm „Bekämpfung von Armut und wirtschaftlicher Ungerechtigkeit in Afrika“, das der LWB im Jahre 2012 auf den Weg gebracht hatte, wiesen die Delegierten darauf hin, dass diese Initiative ihre diakonische Arbeit gestärkt habe – etwa durch eine stärkere Betonung auf Gendergerechtigkeit, Jugendinklusion und mehr Selbstbestimmung und Kompetenzen der unterschiedlichen Akteure innerhalb der Kirche und der Gesellschaft.

LCL-Bischof und LUCCWA-Präsident Dr. Jensen Seyenkulo bedankte sich bei den Mitgliedskirchen in der Subregion für ihre anhaltende Unterstützung und ihr Engagement für die Arbeit der Gemeinschaft.  Seyenkulo begrüßte den LWB-Generalsekretär, Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge, mit den Worten: „Gott hat uns viele Gaben geschenkt, und die zweitwichtigste Gabe nach unserem Herrn Jesus Christus ist das Geschenk, Brüder und Schwestern zu sein.“ Junge besuchte Liberia erstmalig, um an der Konferenz teilzunehmen.

Der Bischof freute sich über die Wahl von Erzbischof Dr. Musa Filibus (Lutherische Kirche Christi in Nigeria) zum LWB-Präsidenten auf der Vollversammlung im Mai und ebenfalls über die Wahl von Pfarrerin Dr. Jeanette Ada Maina (Evangelisch-Lutherische Kirche Kameruns) zur Vizepräsidentin der Region Afrika.

Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums feierte die LCL hielt einen Abendmahlsgottesdienst in der lutherischen St. Peters-Kirche in Monrovia. Anschließend folgte ein nationaler ökumenischer Gottesdienst im Antoinette-Tubman-Stadion.

In seiner Ansprache auf der LUCCWA-Leitungskonferenz mit dem Thema „Die Kirche, die wir sein sollen“ stellte Junge fest, dass die Kirche kein Selbstzweck sei und dass ihr Sinn Gottes ganzheitliche Mission ist. „Die Kirche ist inmitten unter den Menschen, wie Jesus es war“, sagte er. „Die Kirche bejaht das Leben für jeden Menschen, so wie Jesus es tat.“

Er erinnerte an Themen der Zwölften Vollversammlung in Windhuk, Namibia: Gendergerechtigkeit, theologische Ausbildung, Ökologie und Klimawandel, Erneuerung der Kirchen und Inklusion der Jugend. Das seien die Themen, mit denen sich die lutherischen Kirchen auseinandersetzen, um eine Gemeinschaft aufzubauen, die die LWB-Mitgliedskirchen erhalte.

Zur LUCCWA gehören 10 LWB-Mitgliedskirchen in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, dem Kongo, Ghana, Liberia, Nigeria, Senegal und Sierra Leone.

(Von Felix Samari, Koordinator beim afrikanisch-lutherischen Informations- und Kommunikationsnetzwerk (ALCINET), übersetzt und redigiert vom LWB- Kommunikationsbüro.)

Lesen Sie die Erklärung der LUCCWA-Leitungskonferenz (in Englischer Sprache)