COVID-19: Präventionsmaßnahmen in kenianischem Flüchtlingslager

7. Apr. 2020
Gründliches Händewaschen mit Seife kann die Verbreitung von COVID-19 verhindern: (v.l.) Freedom Gai (9 Jahre), Nyalat Pouch (7 Jahre) und Nyabena Gai (5 Jahre). Alle Fotos: LWB/A. Kwamboka

Gründliches Händewaschen mit Seife kann die Verbreitung von COVID-19 verhindern: (v.l.) Freedom Gai (9 Jahre), Nyalat Pouch (7 Jahre) und Nyabena Gai (5 Jahre). Alle Fotos: LWB/A. Kwamboka

Verbesserte Hygiene soll die Ausbreitung des Virus stoppen

KAKUMA, Kenia/GENF (LWI) – Aufgrund der steigenden Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus und der an COVID-19 erkrankten Personen in Kenia sieht sich der Mitarbeiterstab des Lutherischen Weltbundes (LWB) veranlasst, Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Männer, Frauen und Kinder im Flüchtlingslager Kakuma zu intensivieren, in dem die Menschen in beengten Verhältnissen leben. Trotz der unzureichenden Versorgung mit fließendem Wasser werden Familien und Kleinunternehmer angehalten, einfache und lebensrettende Routinen anzuwenden, um die weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern.

 

Die neun Jahre alte Sado demonstriert, wie man sich die Hände richtig wäscht, bevor sie Verkaufsartikel im Kiosk ihrer Mutter berührt. Diese betreibt eines der zahlreichen kleinen Geschäfte im Lager.

Das Camp befindet sich im Nordosten des Landes und wurde vom UNHCR zur Aufnahme früherer Kindersoldaten errichtet, die während des Bürgerkrieges im Sudan rekrutiert worden waren. In der Folge wurde das Lager auch zu einer wichtigen Anlaufstelle für Menschen, die vor anderen Konflikten in Somalia, der Demokratischen Republik Kongo, Eritrea und im Südsudan flüchten mussten.

 

Nyaparpuotis, eine minderjährige Mutter, die im Flüchtlingslager Kakuma lebt.

Seit Errichtung des Lagers 1992 ist der LWB der führende operationelle Partner für den UNHCR und in erster Linie zuständig für Grundschulbildung, Kinderschutz und Programme für die nachhaltige Existenzsicherung. Gemeinsam mit der benachbarten integrierten Siedlung Kalobeyei unterstützt das Lager mehr als 194.000 Flüchtlinge und Asylsuchende (Stand: Februar 2020).

 

Musa Bushiri, einer der Flüchtlingsmitarbeiter im Lager, arbeitet als Sicherheitskraft für die vom LWB geleiteten Grundschulen im Lager Kakuma.

Viele der für den LWB tätigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und Freiwilligen arbeiten inzwischen direkt vor Ort in schwer zu erreichenden Gebieten, die gegen eine potenzielle Ausbreitung der COVID-19-Pandemie nur unzureichend gewappnet sind. Die meisten Menschen haben nur einen Minimalzugang zu medizinischer Versorgung, sauberem Wasser oder genauen Informationen über Präventions- und Vorsichtsmaßnahmen, um die weitere Ausbreitung der Infektionen zu stoppen.

 

Nyadak, eine junge Mutter, hilft ihrem Sohn, Teth Ioach, und ihrer Tochter Nyabo im Flüchtlingslager Kakuma beim Händewaschen.

Die inzwischen angelaufenen Maßnahmen der Regierung in Kenia, die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu bringen, haben zur Schließung aller Schulen geführt, dazu zählen auch die 21 vom LWB geleiteten Grundschulen. Die 13 Jahre alte Nyakume gehört zu den 55.000 Schülerinnen und Schülern, die nach Hause geschickt wurden. Dort hat ihre Mutter Angst, dass allein die Erwähnung des Virus Unglück über die Familie bringen könnte.

Um solchen Mythen und Falschinformationen über COVID-19 etwas entgegenzusetzen, wendet sich der LWB-Mitarbeiterstab jetzt gezielt an Familien in Dörfern und Gemeinschaften auch in weit abgelegenen Gebieten und versorgt sie mit zutreffenden Nachrichten und Informationen sowie mit erforderlichen Ausrüstungen, die einen Beitrag zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung der Krankheit leisten können.

 

Der acht Jahre alte Emanuel hilft seinem Bruder im Flüchtlingslager Kakuma beim Händewaschen mit sauberem Wasser.

Unterstützt von der LWB-Abteilung für Weltdienst, versuchen die Mitarbeitenden im Camp, Mittel für die weitere Versorgung mit sauberem Wasser, Seife, Handdesinfizierern und Schutzkleidung zu erhalten. Mit diesen einfachen Utensilien sind die Freiwilligenteams besser in der Lage, grundlegende Aufklärungsarbeit zu leisten und zu demonstrieren, wie man sich am besten die Hände wäscht, und welche Hygiene- und Sanitärroutinen Tausenden von gefährdeten Familien am besten helfen.