Bewerbungsphase für die Stipendien der Hélène-Ralivao-Stiftung eröffnet

13. Apr. 2022
Pastorinnen und Laientheologinnen aus der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria bei ihrer ersten gemeinsamen Konferenz 2018. Foto: LCCN

Pastorinnen und Laientheologinnen aus der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria bei ihrer ersten gemeinsamen Konferenz 2018. Foto: LCCN

Kirchen werden ermutigt, Frauen zur Bewerbung aufzufordern

GENF, Schweiz (LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) hat die zweite Bewerbungsrunde für Stipendien der Hélène-Ralivao-Stiftung eröffnet, einem Programm, das Frauen in der Region Afrika in ihrem Theologie-Studium unterstützen soll.

In einem Schreiben an die Leitung der 31 LWB-Mitgliedskirchen in Afrika, hat Katariina Kiilunen, LWB-Programmreferentin für Kapazitätsaufbau und Führungsentwicklung, die Kirchenoberhäupter dazu ermutigt, Frauen aufzufordern sich zu bewerben. Die Online-Bewerbung endet am 16. Mai. Die Stiftung stellt Mittel für Stipendien für Postgraduierten-Studiengänge in verschiedenen theologischen Fachgebieten, für Kurzzeitkurse in Führungsqualitäten und Kompetenzen auf Gebieten im Zusammenhang mit Gendergerechtigkeit zur Verfügung.

Der LWB gründete die Stiftung im Juni 2021 als Vermächtnis von Hélène Ralivao, einer madagassischen Theologin der lutherischen Kirche, die ihren Dienst in der Kirche der theologischen Ausbildung und Leitungsverantwortung von Frauen in ihrem Heimatland Madagaskar und darüber hinaus widmete. Sie starb im Februar 2020.

„Die Stipendien tragen dazu bei, die Kompetenzen einzelner Frauen als Theologinnen und Führungskräfte zu vertiefen und eine nachhaltige systemische Veränderung in den Kirchen zu bewirken hin zu einer inklusiveren, sichereren und gerechteren Gemeinschaft von Frauen und Männern“, sagte Kiilunen. 

Frauen ermutigen, „sich selbstbewusst zu behaupten“

Zu der ersten Gruppe aus zehn Stipendiatinnen gehört auch Patricia Jabedu, eine Pastorin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELCZ). Sie qualifizierte sich vor kurzem für einen Lehrgang in Projektmanagement, Monitoring und Evaluation im Anschluss an einen Kurzzeitkurs an der Katholischen Universität von Simbabwe.

Jabedu wurde 2010 ordiniert und hat seitdem in drei Gemeinden der ELCZ in der Umgebung der Hauptstadt Harare als Pastorin gearbeitet. Sie sagte, dass das Stipendium ihr die Möglichkeit gegeben habe, ihre Studien fortzusetzen, die sie sich ansonsten nicht hätte leisten können. „Eine derartige Unterstützung ermutigt Frauen, den gebildeten weiblichen Führungskräften nachzueifern und sich selbstbewusst gegen alle Hindernisse auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter zu behaupten. Mein Ziel ist es, als gebildete Frau eine Führungsposition innerhalb der Kirche auszufüllen.“

Jabedu hofft, ihre zusätzlichen Kompetenzen in von der ELCZ geleitete Projekte einzubringen, um zu gewährleisten, „dass die Umsetzung planmäßig erfolgt und der Erfolg der umgesetzten Projekte evaluiert wird.“

Die simbabwische Pastorin sagte, sie werde stark von der Arbeit Hélène Ralivaos inspiriert. Sie plant auch, die Gendergerechtigkeitsstudien weiterzuverfolgen, „um meinen Einfluss als Pastorin geltend zu machen, um mich für die Einbeziehung von Frauen in Entscheidungspositionen innerhalb der Kirche und in unserem Land einzusetzen.“

 

Von LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Tonello-Netzwerk, Redaktion: LWB/A. Weyermüller