Argentinien: Wiedereröffnung theologischer Fachbibliothek

18. Nov. 2020
Bücher, die ehemals im Evangelischen Institut für Höhere Theologische Studien (ISEDET) gelagert waren. Das Institut wurde 2016 geschlossen. Foto: ISEDET Archiv

Bücher, die ehemals im Evangelischen Institut für Höhere Theologische Studien (ISEDET) gelagert waren. Das Institut wurde 2016 geschlossen. Foto: ISEDET Archiv

„Historisches Erbe von unschätzbarem Wert“ neu zugänglich machen

BUENOS AIRES, Argentinien/GENF (LWI) – Im Rahmen einer ökumenischen Initiative haben sich die zwei Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Argentinien mit drei anderen Kirchen zusammengetan, um eine theologische Fachbibliothek mit der größten Sammlung von historischen protestantischen Büchern und religiösen Schriften auf Universitätsebene in Lateinamerika wiederzueröffnen.

Die Evangelische Kirche am La Plata (IERP) und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche (IELU) – die zwei LWB-Mitgliedskirchen – gehören genau wie die Evangelische Waldenserkirche am Rio de la Plata, die Kirche der Jünger Christi und die Evangelisch-Methodistische Kirche von Argentinien dem ökumenischen Netzwerk für Theologie-Ausbildung (REET) an.

Für die Wiedereröffnung der Fachbibliothek mit seiner bibliografischen und dokumentarischen Sammlung hat das Netzwerk eine Vereinbarung mit der Nationalen Pädagogischen Hochschule (UNIPE) in Kooperation mit der argentinischen Regierung getroffen. Bisher war die Bibliothek am Evangelischen Institut für Höhere Theologische Studien (ISEDET) angesiedelt, das 2016 geschlossen wurde.

„Dies ist ein wichtiger Beitrag, den wir als historische Kirchen und Erbinnen der protestantischen und evangelischen Reformation für die Bildung der Öffentlichkeit leisten“, sagt IERP-Präsident Leonardo Schindler.

Der Aufgaben für die Bibliothek umfassen unter anderem:

  • die Wiederherstellung, Aktualisierung und den Aufbau von Fachbibliotheken für Geistes- und Religionswissenschaften;
  • die Schaffung eines Dokumentationszentrums für Geistes- und Religionswissenschaften durch die Entwicklung eines institutionsübergreifenden Forschungsprogramms und institutionsübergreifende akademische Zusammenarbeit;

Auch wenn die Sammlung weiterhin im Besitz der Kirchen bleibt, werden UNIPE und REET zuständig sein für den Erhalt, die Aufsicht über und die Verwaltung der Sammlung und diese wird für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

„Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, ein Erbe zurückzuerlangen, das nicht uns gehört, sondern ein historisches Vermächtnis von unschätzbarem Wert ist. Diese historische Sammlung wiederherzustellen und sie in den Dienst der Entwicklung von theologischer und humanistischer Bildung zu stellen, ist ein wichtiger Beitrag, den wir als historische Kirchen – Erbinnen der protestantischen und evangelischen Reformation – zugunsten der öffentlichen Bildung leisten können“, führt Schindler weiter aus.

Physisch angesiedelt wird die Bibliothek im Hauptgebäude der UNIPE. Ein konkretes Datum für die Wiedereröffnung wurde noch nicht beschlossen.

Schindler betet, dass der Heilige Geist die Kirchen und Organisationen auch weiterhin in ihren Bemühungen begleiten möge, diese Sammlung historisch wichtiger theologischer Dokumente für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Es ist ein Grund für große Freude und Dankbarkeit gegenüber dem Herrn.“